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Mega-Staus vor der "Amt Neuhaus"

Elbfähre ist wegen Sperrung der Elbbrücke massiv überlastet

Es reichen schon ein paar Radfahrer, und schon ist die kleine Auto-Fähre voll besetzt. Foto: Landkreis Lüneburg  Lüneburg, 11.07.2023 - Wer in diesen Tagen aus dem Landkreis Lüneburg über die Elbe nach Schleswig-Holstein setzen will, braucht Glück oder viel Geduld. Grund ist die noch bis Ende September dauernde Vollsperrung der Elbbrücke bei Lauenburg. Wer nun meint, dem Hindernis über die Fähre bei Bleckede entkommen zu können, sieht sich getäuscht. Dort bilden sich inzwischen Wartezeiten bis zu einer Stunde und länger.

Die in Bleckede verkehrende Fähre "Amt Neuhaus" stoße "zeitweise an ihre Kapazitätsgrenzen", Fahrgäste müssten mit langen Wartezeiten von bis zu 90 Minuten rechnen, teilte die Kreisverwaltung in Lüneburg heute mit. Denn die Fähre bietet trotz der zu entrichtenden Gebühr zwar eine Alternative zur Brücke, ist aber so klein, dass jeweils nur wenige Autos mitgenommen werden können – entsprechend lang sind die Warteschlangen vor allem in Stoßzeiten. 

Für Landrat Jens Böther verdeutlicht die Situation die Notwendigkeit vor allem eins: "Die langen Wartezeiten an der Fähre 'Amt Neuhaus' zeigen, wie wichtig eine feste Elbquerung für die Menschen in der Region ist. Wenn eine Brücke fehlt, wirkt sich das massiv auf den Alltag aus. Auch deshalb brauchen wir eine Elbbrücke bei Darchau: Damit die Menschen verlässlich und schnell über den Fluss kommen – zur Arbeit, zu Behördengängen und zu Besuchen auf der anderen Seite." Eine Brücke würde auch die Elbfähre entlasten.

KVG fährt Haltestelle „Bleckede (Fähre)“ nicht mehr an

Die langen Warteschlangen am Anleger Bleckede führen inzwischen zudem dazu, dass die Busse des Verkehrsbetriebes KVG die Haltestelle "Bleckede (Fähre)" nicht mehr erreichen können. Daher wird diese Haltestelle bis auf Weiteres nicht mehr angefahren und Passagiere werden gebeten, die Haltestelle "Bleckede (Rathaus)" zu nutzen. 

"Wir arbeiten daran, dass bald eine Alternative zur Haltestelle Fähranleger zur Verfügung steht – spätestens, wenn die Schule wieder losgeht", erklärt Stefan Borchers vom Fachdienst Mobilität des Landkreises Lüneburg. Für alle, die derzeit über die Elbe wollen, gelte daher, sich weiter auf Staus und Wartezeiten einzustellen. Je nach Ziel könne es derzeit auch sinnvoll sein, den weiteren Weg über die Elbbrücke in Geesthacht in Kauf zu nehmen.

◼︎ Planfeststellungverfahren noch in diesem Sommer

Wie berichtet saniert die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin die Brücke. Der Bahn-, Rad- und Fußverkehr über die Brücke fließt weiterhin; für den PKW-Verkehr bleibt die Brücke voraussichtlich bis zum 29. September gesperrt. Die nächstgelegenen Elbquerungen sind die Elbquerung Geesthacht und die Elbfähre in Bleckede. Die nächste Elbbrücke befindet sich mehr als 50 Kilometer entfernt in Dömitz. 

Eine eigene Brückenquerung im Landkreis Lüneburg, die das Amt Neuhaus mit der westlichen Elbseite verbindet, ist bei Darchau geplant. Noch in diesem Sommer wird der Landkreis Lüneburg dazu einen Planfeststellungsantrag bei der Planfeststellungsbehörde einreichen.