Im Landkreis Lüneburg werden die ersten Haltestellen mit neuem Fahrgastinformastionssystem ausgestattet
Lüneburg, 20.08.2025 - Wann kommt er denn nun? Das fragen sich viele, die tagein, tagaus in Stadt und Landkreis Lüneburg auf den Bus warten. Denn die Ankunftzeiten stimmen mit den KVG-Fahrplänen nur gelegentlich überein. Lange schon sollten deshalb sogenannte Fahrgastinformationssysteme Auskunft geben, wie lange auf den nächsten Bus noch gewartet werden muss, doch es verzögerte sich Jahr um Jahr. Nun endlich werden die ersten digitalen Anzeigetafeln installiert.
Wer in Hamburg auf die U-Bahn wartet, kennt das: Noch zwei Minuten steht auf der Anzeigetafel, im längsten Fall auch mal fünf, denn die Taktung der U-Bahnen ist flott - jedenfalls tagsüber. Langes Warten gibt es an der Elbe eigentlich nicht, die Info ist trotzdem hilfreich. Anders in Lüneburg. Hier muss zwanzig Minuten warten, wer den Innenstadt-Bus grad verpasst hat, bei den Linien im Landkreis auch länger. Eine Anzeige macht daher Sinn, schließlich lässt sich die Zeit auch sinnvoller nutzen, als an der Haltstelle zu stehen.
Der Landkreis Lüneburg – er ist Träger des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) – lässt jetzt die ersten "dynamischen Fahrgastinformationssysteme" installieren. In Echtzeit geben sie an, wann der nächste Bus abfährt. Bis Ende des Jahres sollen die Anzeigetafeln unter anderem in Bleckede, Dahlenburg, Lüneburg, Reppenstedt und Amelinghausen installiert sein. Insgesamt werden 19 Haltestellen im Landkreis ausgestattet – vorrangig solche mit mehr als 150 Fahrgästen pro Tag, wie es die Förderkriterien der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) vorsehen.
◼︎ Insgesamt 80 Haltstellen in der Region geplant
Die Umsetzung erfolgt in zwei Schritten: Die Busse werden mit Echtzeit-Übertragungssystemen ausgestattet, parallel die Haltestellen mit den neuen Anzeigetafeln. Die laufenden Kosten der Systeme übernehmen künftig die Kommunen. Der Landkreis investiert für die Beschaffung und Installation der Anzeigen rund eine Million Euro. Etwa 75 Prozent dieser Kosten werden durch Fördermittel der LNVG gedeckt. Das Projekt ist Teil einer gemeinsamen Initiative der Landkreise Lüneburg, Harburg und Stade und wird von der Verkehrsgesellschaft Nordost-Niedersachen (VNO) in Stade begleitet. Insgesamt sollen 80 Haltestellen in der Region mit den neuen Systemen ausgerüstet werden. Neben den digitalen Anzeigen verfügen die Tafeln auch über Lautsprecher, die per Knopfdruck die aktuellen Abfahrtszeiten akustisch wiedergeben.
Als Grund für die Verzögerung bei der Umsetzung – das System wurde schon vor zehn Jahren angekündigt – nennt die Kreisverwaltung Unklarheiten bei der Fördermittellage. "Damit die Projektunterlagen eingereicht werden konnten, mussten zudem viele einzelne Schritte genau festgelegt und zwischen den beteiligten Landkreisen, Kommunen, Fachbüros, der KVG und der VNO abgestimmt werden", teilte die Pressestelle mit.