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Ein weiterer Kandidat fürs Landratsamt

Steffen Gärtner will Nachfolger von Jens Böther werden

Steffen Gärtner. Foto: Thomas Laukert Lüneburg, 14.12.2025 - Der Landkreis Lüneburg hat einen weiteren Bewerber um das Amt des Landrats für den Landkreis Lüneburg. Am Freitag warf Steffen Gärtner (CDU), amtierender Bürgermeister der Samtgemeinde Gellersen, seinen Hut in den Ring um die Nachfolge von Landrat Jens Böther (CDU), der bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr nicht erneut antreten will. Mit Steffen Gärtner gibt es nun bereits zwei Landrats-Kandidaten, und ein dritter steht bereit.

Er will "ein neues Kapitel seiner kommunalpolitischen Laufbahn aufschlagen", kündigte die Kreis-CDU zur Bewerbung von Steffen Gärtner an. Dieser Schritt des 35-Jährigen überrascht, denn noch Ende Juni hatte Gärtner angekündigt, erneut für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters kandidieren zu wollen. Doch zu dem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass Landrat Jens Böther aus gesundheitlichen Gründen keine zweite Amtszeit anstrebt.

"Die Nachricht seines Rückzugs hat mich dazu gebracht, die Situation neu zu bewerten", sagt Gärtner. Leicht habe er sich die Entscheidung nicht gemacht, er schätze Gellersen als "liebenswerte Kommune", in der er auch weiter leben möchte. Gespräche mit Freunden, Weggefährten und seiner Familie hätten ihn jedoch darin bestärkt, "noch mehr Verantwortung zu übernehmen" – als Landrat für den Landkreis Lüneburg.

Dass auf ihn als möglichem neuen Landrat keine einfache Aufgabe zukommt, ist Gärtner durchaus bewusst. "Wir alle wissen, dass die politische Großwetterlage die Menschen belastet. Sie befinden sich mittendrin in dem Gemenge aus steigenden Preisen, sozialer Spaltung und tiefgreifender Veränderung unseres Alltags. Mein Anspruch ist es, den Menschen durch diese nicht ganz einfachen Zeiten zu helfen. Dabei nimmt die Kreisebene politisch eine wichtige Stellung ein."

Wie sehr die Kreisebene hierbei gefordert ist, wurde gerade erst deutlich. Mit der Verabschiedung des Haushalts für das kommende Jahr weist der Landkreis ein Minus von 55 Millionen Euro aus – und bislang ist nicht geklärt, wie dieses riesige Finanzloch gestopft werden soll. 

Dass Gärtner, gelernter Wirtschaftsingenieur, vor dieser Herkules-Aufgabe nicht zurückweicht, spricht für ihn. Und er selbst sieht sich dafür auch gerüstet: "Mit meiner Erfahrung und meinem pragmatischen, lösungsorientierten Ansatz will ich hier dazu beitragen, dass unser Landkreis Lüneburg gut durch diese Zeiten kommt. Meine Kandidatur verstehe ich als Angebot an alle, die gemeinsam unsere Region voranbringen wollen." Für ihn spreche, dass sich die Samtgemeinde Gellersen während seiner Amtszeit positiv entwickelt habe. Als Beispiele nennt er den Ausbau der digitalen Verwaltungsdienstleistungen, Infrastrukturvorhaben wie der Neubau von Feuerwehrhäusern, der Ausbau der Kindertagesstätten und Ganztagsschulangebote. Auchb sei über eine eigens gegründete Gesellschaft bezahlbarer Wohnraum geschaffen worden.

Die Kreis-CDU begrüßt Gärtners Entscheidung. Ihr Kreisvorsitzender Felix Petersen attestiert Gärtner, "frischen und verbindenden Stil" ins Kreishaus bringen zu können. Die endgültige Entscheidung, ob Steffen Gärtner auch tatsächlich für die CDU antreten darf, trifft die Mitgliederversammlung, die für Ende Februar angesetzt ist.

◼︎ Bislang drei mögliche Kandidaten 

Gärtner ist damit der zweite Kandidat, der für das Amt des Landrats für den Landkreis Lüneburg kandidieren will. Bereits vor zwei Wochen hatte André Schuler seine Kandidatur erklärt. Er geht wie berichtet für die SPD ins Rennen. Ein weiterer Aspirant ist Stephan Bothe. Der AfD-Landtags- und Kreistagsabgeordnete aus Amelinghausen hatte ebenfalls sein Interesse an dem Amt bekundet (LGheute berichtete). Allerdings wartet Bothe noch auf zustimmende Signale aus der Kreis-AfD.

◼︎ Schweigen bei den Grünen 

Von den Kreis-Grünen ist in Sachen Landrats-Nachfolge derzeit nichts zu hören. Während sie sich in Lüneburg auf die erneute Kandidatur von Claudia Kalisch verlassen, wird derzeit weit und breit kein Grüner Name genannt, der im Landkreis antreten könnte, nicht mal hinter vorgehaltener Hand. Und ob Kalisch tatsächlich wieder antritt, scheint auch noch nicht ausgemacht. Denn in Lüneburg hält sich das Gerücht, dass sie lieber nach Hannover wechseln würde. 

 

 

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