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Verkehrsstatistik 2011: Weniger Unfälle, mehr Tote und Schwerverletzte

Hansestadt, 29.03.2012 - Eine gemischte Bilanz zog der Leiter der Polizeiinspektion Lüneburg, Hans-Jürgen Felgentreu, bei der Vorstellung der Verkehrsunfallzahlen 2011 für die Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen am vergangenen Dienstag in Lüneburg. Danach gibt es neben einem erfreulichen Rückgang bei der Anzahl der Verkehrsunfälle eine negative Entwicklung bei der Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten und Toten. Erstmals nach 2008 ist dieser Bereich wieder deutlich angestiegen.

Nachdem die Polizeidirektion Lüneburg bereits in der vergangenen Woche ihre Zahlen für die Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Celle, Heidekreis, Harburg, Stade und Rotenburg präsentiert hatte, legte nun auch die Polizeiinspektion ihre Zahlen vor, die sich auf die Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen beziehen.

Das Unfallgeschehen in den drei Landkreisen war auch in 2011 deutlich unterschiedlich. Insbesondere im Landkreis Uelzen fielen in nahezu allen Bereichen die Unfallzahlen.

Erfreulich ist insbesondere der deutliche Rückgang bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um 3,74 Prozent auf 7.729 (2010: 8.029). Nach drei Jahren in Folge mit sinkenden Zahlen stieg im Inspektionsbereich im Jahr 2011 die Gesamtzahl bei Unfällen mit Personenschäden um 0,42 Prozent leicht auf 1.209 (2010: 1.204). Im Landkreis Lüneburg jedoch setzte sich die positive Entwicklung seit 2008 mit einem Rückgang um 1,65 Prozent auf 657 Unfälle mit Personenschäden fort.

Mit Besorgnis betrachtet die Polizei die Entwicklung im vergangenen Jahr bei den Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Toten. Nach einem Rückgang der Zahlen um mehr als 30 Prozent seit 2008 stieg in 2011 erstmals die Gesamtzahl um 9,06 Prozent auf 277 (2010: 254) wieder deutlich an. 24 davon waren als Verkehrstote zu beklagen. Im Landkreis Lüneburg stieg die Zahl der Schwerverletzten und Toten sogar um 11,76 Prozent auf 114 (2010:102), davon 8 Tote. Besonders gravierend aber war der Anstieg im Landkreis Lüchow-Dannenberg mit 34,92 Prozent von 63 auf 85 Personen, während die Zahl im Landkreis Uelzen sich erfreulich positiv um 12,36 Prozent auf 78 (2010: 89) verringerte.

Auch die Zahl der Verkehrsunfallfluchten stieg leicht um 2,08 Prozent auf 1.572, im Landkreis Lüneburg geringfügig  um 0,42 Prozent. Von diesen Unfällen klärten die Beamten fast jeden zweiten Unfall, die Aufklärungsquote beträgt 43,82 Prozent.

Zugenommen haben auch die sogenannten "Trunkenheitsfahrten", zu denen neben Alkohol auch illegale Drogen zählen. Insgesamt wurde ein Anstieg um 10,64 Prozent auf 790 festgestellt. Besonders stark - wenn auch auf niedrigem Niveau - ist die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss gestiegen. Sie entwickelte sich um 166,67 Prozent von 6 in 2010 auf 16 in 2011, in Lüneburg sogar um 266,66 Prozent von 3 auf 11 Verkehrsunfälle.

Positiv ist der Trend bei der Zielgruppe "Junge Kraftfahrer". Hier ist die Gesamtzahl bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden um 18,3 Prozent deutlich von 377 in 2010 auf 308 im vergangenen Jahr gesunken. Im Landkreis Lüneburg konnte sogar ein Rückgang um 22,22 Prozent verzeichnet werden.

Die Verkehrssicherheitsarbeit soll auch in 2012 ein Schwerpunkt der Polizeiinspektion bleiben. Insbesondere sollen dabei die Baum- und Motorradunfälle sowie die Schulwegsicherung und die Überwachung bzw. Kontrolle des Verkehrs ins Visier genommen werden. Zudem soll die Arbeit der Unfallkommission noch weiter intensiviert werden.

Der komplette Bericht "Verkehrsunfallgeschehen 2011" der Polizeiinspektion Lüneburg kann hier (PDF 455 KB) heruntergeladen werden.