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Nahrstedt geht, Meyer soll kommen

Landrat legt Amt in einem Jahr nieder – SPD-Fraktion empfiehlt Samtgemeindebürgermeister Ostheide als Nachfolger

Nach 13 Jahren als Landrat will Manfred Nahrstedt das Amt im Oktober kommenden Jahres niederlegen. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 07.11.2018 - Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) will sein Amt zum 31. Oktober 2019 niederlegen, zwei Jahre vor dem Ende seiner regulären Amtszeit. Dies kündigte der 70-Jährige bei der jüngsten Kreistagssitzung am vergangenen Montag mit. Auslöser für diese Entscheidung sei vor allem aus Rücksicht auf sein Alter und die damit verbundene nachlassende Tatkraft gewesen, erklärte Nahrstedt. Die SPD-Fraktion kündigte heute an, den Bürgermeister der Samtgemeinde Ostheide, Norbert Meyer, als Nachfolger vorzuschlagen.

"Mir ist dieser Schritt nicht leichtgefallen, da ich immer motiviert zur Arbeit ins Kreishaus komme und mein Amt gern ausübe. Meine Einstellung zum eigenen Altwerden war immer dadurch bestimmt: meine Berufslaufbahn dann aufzugeben, wenn ich noch geistig fit und – wie man so schön sagt – auch gesundheitlich noch voll im Saft bin. Letzteres nimmt leider ab. Auch dies berücksichtigend werde ich nach über 50 Jahren aus dem aktiven Arbeitsleben ausscheiden. Ich möchte ab diesem Zeitpunkt nach meinen eigenen Regeln leben", sagte Nahrstedt am Montag.

Bis Mitte November will Nahrstedt seinen Entschluss dem Innenministerium schriftlich mitteilen und um Versetzung in den Ruhestand bitten. Den Zeitplan habe er gewählt, damit sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin zusammen mit der Europawahl am 26. Mai 2019 für sieben Jahre gewählt werden kann. Danach ist nur noch eine Amtszeit von jeweils fünf Jahren vorgesehen. Zudem habe er einen Extrawahltermin im September oder Oktober vermeiden wollen.

Nahrstedt betonte, dass seine Entscheidung in eine Zeit falle, in der er den Landkreis gut aufgestellt sehe. Als Beispiele nannte er unter anderem die Erfüllung der Vorgaben aus dem Entschuldungs­vertrag mit dem Land Niedersachsen, den angelaufenen Breitbandausbau und das angeschoebene Mobilitätskonzept zur Verbesserung des ÖPNV ab Dezember 2019. Und er appellierte an die Kreistagsabgeordneten, "nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern vorwärts zu schauen und weiter zu gestalten". 

Vorwärts geschaut hat die SPD-Kreistagsfraktion bereits. "Als stärkste Fraktion haben wir uns schon Gedanken über eine mögliche Nachfolge gemacht. Die Kreistagsfraktion kann sich hierfür sehr gut Norbert Meyer, Samtgemeindebürgermeister in der Ostheide, vorstellen", teilte die Kreistagsfraktion am Abend mit. Norbert Meyer bringe "neben seiner fachlichen Expertise ein hohes Maß an Kompetenz und Menschlichkeit mit" und arbeitet bereits erfolgreich in der kommunalen Verwaltung. In der Region sei er gut verwurzelt und als Kreis- und Bezirksvorsitzender im Städte- und Gemeindebund mit den kommunalen Problemen der Region vertraut. "Er wäre der Richtige, den Landkreis weiter auf Erfolgsspur zu halten und könnte nahtlos die Arbeit in der Kreisverwaltung übernehmen", erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Kamp.

Wer letztlich Nahrstedt im Amt des Landrats nachfolgen wird, entscheidet aber nicht die Politik, sondern der Wähler. Die übrigen Kreistagsfraktionen haben noch keine Empfehlung für einen Kandidaten abgegeben.