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Neuer Takt mit dem Lünebus

Am 1. Dezember startet der neue Nahverkehrsplan – die Änderungen in der Übersicht

Längere Betriebszeiten und zum Teil kürzere Taktungen für die Busverkehre verspricht der neue Nahverkehrsplan für den Landkreis Lüneburg. Foto: LGheuteLüneburg, 22.11.2019 - Mehr und enger verknüpfte Busverbindungen, einheitliche Taktungen sowie längere Betriebszeiten – damit wirbt aktuell der Landkreis für den neuen Nahverkehrsplan, der nach annähernd fünf Jahren Planung und Vorbereitungszeit am Sonntag, 1. Dezember, in Kraft treten wird. Sowohl die Hansestadt als auch der ländliche Raum sollen dadurch erheblich gestärkt werden, verspricht Landrat Jens Böther. Und einen eigenen Namen gibt es für das neue Konzept auch: Lünebus.

Um die Menschen über den neuen Nahverkehrsplan, aber auch über die damit verbundenen Veränderungen umfassend zu informieren, startet der Landkreis Lüneburg in den kommenden Tagen eine Informations- und Werbekampagne. Dazu gehören zum einen auffällige Plakate und Anzeigen, zum anderen detaillierte Auskünfte: So werden in Kürze in den Bussen Flyer ausgelegt, auf denen die wichtigsten Punkte zusammengefasst sind.

Eine schnelle und unkomplizierte Übersicht bietet auch die Internetseite www.lünebus.de. Jedes Angebot und jede einzelne Linie ist dort inklusive der wichtigsten Veränderungen kurz und knapp aufgelistet.

Bei der Entwicklung des neuen Nahverkehrsplans haben viele Beteiligte zusammengearbeitet. Dazu gehören Verkehrsexperten, Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung. Sie alle trugen ihre Ideen und Vorstellungen an den Landkreis Lüneburg als Konzeptverantwortlichen heran. Eingereichte Wünsche waren beispielsweise die Verkehrsentlastung des Bereichs Am Sande und ein verbessertes ÖPNV-Angebot im ländlichen Raum. Zusätzlich wurde ein sogenannter Bedarfsplan aufgestellt: Dafür analysierten die Verkehrsplaner Fahrgast- und Einwohnerzahlen mit dem Ziel, vielgenutzte Linien zu stärken und für weniger bzw. kaum ausgelastete Verbindungen Alternativen zu schaffen. Für den Nahverkehrsplan bringt der Landkreis Lüneburg jährlich knapp vier Millionen Euro auf. 

"Uns ist durchaus bewusst, dass sich Fahrgäste auf einige Neuerungen erst einmal einstellen müssen", sagt Böther. "Aber das Konzept Lünebus bedeutet insgesamt erhebliche Verbesserungen – das wollen wir mit Hilfe der Öffentlichkeitskampagne deutlich machen."

Die wesentlichen Änderungen

Engere und einheitliche Taktungen
Auf den meisten Stadtbus-Linien sind die Busse häufiger als bisher unterwegs. Um gute Übergänge zwischen den einzelnen Linien zu ermöglichen, werden die Taktzeiten auf 15 oder 30 Minuten vereinheitlicht. 20-Minuten-Takte wird es nicht mehr geben. Beispiele: Die Linie 5003 in Richtung Oedeme fährt zur Hauptverkehrszeit (6 bis 8 Uhr bzw. 16.30 bis 18.30 Uhr) im verbesserten 15-Minuten- Takt, ebenso die Linie 5012 auf dem Abschnitt Lüneburger ZOB – Bockelsberg. Der restliche Linienweg der 5012 bis Hagen bleibt im 30-Minuten-Takt. Dieser Rhythmus gilt außerdem zur Normalverkehrszeit (8 bis 16.30 Uhr) auf beiden Linien. Auf den regionalen Hauptlinien, die den ländlichen Bereich über die großen Verkehrsachsen mit der Hansestadt verbinden, wird es künftig einheitlich einmal die Stunde ein Verkehrsangebot mit Anschluss an den Metronom von und nach Hamburg geben. Dieses Verkehrsangebot besteht auch samstagsvormittags. Samstagnachmittags und sonntags verkehren die Busse alle zwei Stunden. Bisher fuhren die Linien seltener beziehungsweise gar nicht.

Linien in Kaltenmoor
Die 5011 führt künftig von Bülows Kamp über die Theodor-Heuss-Strasse zum Lüneburger ZOB, dann weiter nach Rettmer. Die Linie verkehrt von Kaltenmoor bis zum Bahnhof ganztägig im verbesserten 15- Minuten-Takt, statt wie bisher alle 20 Minuten. Für die restliche Strecke gilt: Hauptverkehrszeit 15-Minuten-Takt, Normalverkehrszeit 30-Minuten-Takt. Um mehr Platz bieten zu können, werden auf dieser Strecke hauptsächlich Gelenkfahrzeuge eingesetzt. Die 5014 verbindet künftig im 30-Minuten-Takt den Stadtteil Kaltenmoor über Blümchensaal mit dem Lüneburger ZOB. Von dort aus fährt die Linie im 15-Minuten-Takt weiter zum Kreideberg. Bisher gab es auf der gesamten Linie alle 20 Minuten eine Verbindung.

Längere Betriebszeiten
Mit dem Fahrplanwechsel sind die Busse innerhalb eines größeren Zeitfensters unterwegs. Für die Hansestadt Lüneburg gilt: in der Woche von 5 bis 22 Uhr (statt wie bisher 21 Uhr), samstags 6 bis 21 Uhr (statt wie bisher 20 Uhr) und sonn- bzw. feiertags von 9 bis 20 Uhr (statt wie bisher 13 bis 20 Uhr).
Im Umland sind die Busse durchgehend montags bis freitags von 5 bis 21 Uhr unterwegs, auf den regionalen Hauptlinien samstags von 6 bis 20 Uhr und sonntags von 9 bis 20 Uhr. Bisher war das Angebot wesentlich eingeschränkter.

Verbesserte Anschlüsse
Der neue Nahverkehrsplan zielt unter anderem auf verbesserte Anschlussmöglichkeiten an den Metronom sowohl in Richtung Hamburg als auch in Richtung Uelzen. Diese ergeben sich zum Beispiel für die Linie 5700 aus Richtung Amelinghausen und für die Linie 5110 aus Scharnebeck/Neetze. Außerdem sind die regionalen Hauptlinien aus der Region besser untereinander und mit den Stadtbuslinien verknüpft.

Zusätzliche Angebote
In einigen Teilen des Landkreises fährt bereits seit Längerem das RufMobil, dieses Angebot soll mit Einführung des neuen Nahverkehrsplanes Schritt für Schritt ausgeweitet werden. Im kommenden Jahr ist das Projekt für die Samtgemeinden Ostheide, Amelinghausen, Ilmenau und Dahlenburg geplant. Das RufMobil fährt im 2-Stunden-Takt und zu Uhrzeiten, die bisher nicht bedient wurden. Wie der Linienverkehr auch fährt es zum HVV-Tarif feste Haltestellen an, allerdings nur auf Bestellung.
Die Gemeinden Deutsch Evern und Wendisch Evern sind künftig häufiger durch zwei neue Linien direkt an Lüneburg angebunden. Die Betriebszeiten werden in der Woche sowie am Wochenende ausgedehnt. In der Hauptverkehrszeit gilt ein halbstündiges Angebot. Die kaum nachgefragte Verbindung zwischen den Orten entfällt. Bisher wurden die Orte von Lüneburg aus durch Ringlinien (5610, 5620) verbunden, dadurch ergaben sich zeitweise erheblich längere Fahrzeiten. Am Wochenende gab es zum Teil gar kein Angebot.

Haltestelle Am Sande / Lüneburg
Bei der Umsetzung des neuen Nahverkehrsplanes wurde auch der Wunsch berücksichtigt, den Bereich Am Sande von Bussen zu entlasten. Dadurch fällt diese Haltestelle für die Regionallinien aus nördlicher und östlicher Richtung weg. Der Stadtverkehr ist davon – bis auf wenige Ausnahmen – nicht betroffen. Zu diesen Ausnahmen zählt die Linie 5002 aus Bardowick, die statt der Haltestellen Am Sande, Bürgeramt und Markt nun die innenstadtnahe Haltestelle Reichenbachplatz bedient. Auch die neue Stadtbuslinie 5019 aus Richtung Wendisch Evern endet am ZOB. Fahrgäste aus dem Umland mit Zielrichtung Innenstadt haben die Möglichkeit, am ZOB auf die Stadtlinien umzusteigen. Der nächste Bus Richtung Am Sande fährt grundsätzlich nach maximal zehn Minuten Wartezeit.