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Weiter gute Aussichten im Handwerk

Kammer erwartet 2020 Umsatzplus mit leichter Abschwächung

Die Baubranche wird weiter mit zum Wachstum im Handwerk beitragen. Foto: HandwerkskammerBrauschweig/Lüneburg, 29.12.2019 - Das Handwerk blickt kurz vor dem Jahreswechsel optimistisch in die Zukunft. "Die Konjunkturentwicklung im Jahr 2020 dürfte vor allem durch die starke Binnenkonjunktur getragen werden. Damit bleiben die Aussichten für weite Teile des Handwerks positiv", sagt Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.

"Wir haben in diesem Jahr eine voraussichtliche nominale Umsatzentwicklung von plus viereinhalb Prozent. Für 2020 rechnen wir mit drei Prozent." Das Handwerk sei damit ein wichtiger Stabilisator für die gesamte Konjunkturentwicklung, da eine Belebung des Außenhandels und damit auch der Industriekonjunktur vorerst nicht zu erwarten seien.

Das Handwerk profitiert laut Kammer weiterhin von der hohen Konsumbereitschaft und den Ausgaben der öffentlichen Hand für Infrastruktur. "Die Zinsen dürften niedrig bleiben und die Nachfrage nach Wohnraum besteht unverändert. Die Bauinvestitionen werden daher weiter zulegen", sagt Sudmeyer.

Zusätzliche Impulse erwarte er für das Ausbauhandwerk durch die im Klimapaket beschlossene steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Weiterhin problematisch sei aber die Personalgewinnung. Gesucht würden im Handwerk sowohl Fachkräfte als auch Auszubildende. "Der Wettbewerb ist groß. Es fehlen in vielen Branchen einfach qualifizierte Mitarbeiter", erklärt der Hauptgeschäftsführer.

Trotz der insgesamt positiven Aussichten sieht Sudmeyer aber auch im Handwerk eher eine Tendenz zur Stabilisierung auf hohem Niveau. Grund dafür sei die gesamtwirtschaftliche Situation: "Auch wenn die Lage im Handwerk weiterhin gut ist, zeichnet sich doch insgesamt eine Abschwächung des Wachstums im kommenden Jahr ab." Das liege vor allem am Außenhandel, der unter weltwirtschaftlichen Risiken wie Handelsstreitigkeiten und dem Brexit leide. "Das überwiegend regional tätige Handwerk ist davon zwar nicht in dem Maße betroffen wie die Industrie, aber es lässt sich natürlich nicht von den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen abkoppeln."

Positiv beurteilt Sudmeyer auch einige Beschlüsse der Landesregierung in 2019. "In Niedersachsen wurden mit der Verstetigung der Meisterprämie, der Einführung einer Meistergründungsprämie sowie der Einführung des Digitalbonus wichtige Impulse zur Stärkung des Handwerks gesetzt." Das gelte auch für die Bundesregierung, die die Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Berufen beschlossen hat. "Damit wurde ein wichtiger Schritt für den Verbraucherschutz und die künftige Qualitätssicherung im Handwerk getan", ist Sudmeyer überzeugt.