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Hannover rudert bei Kontaktverbot zurück

Besuche von engen Freunden und Bekannten doch wieder erlaubt

Hannover, Lüneburg, 04.04.2020 - Besuche von engen Freunden und Bekannten sind in Niedersachsen nun doch erlaubt. Nachdem das Land Niedersachsen gestern per Verordnung ergänzend zu den bereits bestehenden Einschränkungen auch den physischen Kontakt zu engen Freunden und Bekannten untersagt hatte, rudert die Landesregierung heute zurück. Man sei übers Ziel hinausgeschossen, heißt es in einer am Nachmittag herausgegebenen Pressemitteilung des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums. Die Verordnung hatte vielerorts Verstimmung ausgelöst, zumal seit heute auch Bau- und Gartenbaumärkte wieder für jedermann geöffnet sind.

Wörtlich heißt es in der heutigen Mitteilung: "In einem Punkt schießt die Verordnung jedoch über das Ziel hinaus und muss korrigiert werden: Aus dem Verordnungstext kann man herauslesen, dass in Niedersachsen fortan auch Besuche zwischen engsten Familienangehörigen (Eltern und Kindern) nur in sehr wenigen Konstellationen erlaubt seien. Das gelte, so der Verordnungstext, ebenso für das gegenseitige Besuchen engster Freunde." Die gestern veröffentlichte Regelung sei "zu weitgehend". Auch soll sie zeitnah dergestalt geändert werden, dass Besuche im engsten Familienkreis und unter Lebenspartnern "sowie mit wenigen engen Freunden oder sehr guten Bekannten" zulässig sind. Verboten bleiben Feierlichkeiten in der eigenen Wohnung. Bis zur Änderung der alten Verordnung würden Verstöße gegen die zu ändernde Regelung nicht geahndet.

Unterdessen war der Ansturm auf die Bau- und Gartenbaumärkte am heutigen Tag enorm. Viele Privatpersonen machten von ihrem wiedererlangten Einkaufsrecht Gebrauch, das ihnen bislang wegen der Corona-Krise untersagt worden war. Vor allem dieser Widerspruch – Öffnung von Märkten auf der einen und Kontaktverbot im engsten Freundeskreis auf der anderen Seite – war bei vielen auf Unverständnis gestoßen. Auf Facebook wurde teilweise sogar dazu aufgerufen, sich nicht mehr in den eigenen vier Wänden, sondern in Baumärkten zu treffen.