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Leichte bis schwere Mängel

Kreis kontrolliert Einhaltung der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie

Per Aushang weist der Landkreis auf die Einschränkungen wie hier an der Ilmenaubrücke am Alten Kran hin. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 01.08.2020 - Wieder ansteigende Infektionszahlen und ein laxer Umgang mit den Corona-Beschränkungen in der Öffentlichkeit – der Landkreis Lüneburg reagiert auf die jüngsten Entwicklungen und setzt auf Prävention: Das Ordnungsamt des Landkreises kontrolliert deshalb seit Ende vergangener Woche verstärkt, ob die Gastronomie die Corona-Regeln einhält. Die Ergebnisse sehen bislang nicht gut aus.

"Wir überprüfen in erster Linie drei Punkte: Liegt ein Hygienekonzept für den Betrieb vor, wird der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten und erfasst der Betreiber die Kontaktdaten der Gäste? Aber auch weitere Punkte wie das vorgeschriebene Tragen eines Mund-Nasenschutzes werden überprüft", erklärt Wolfram Kallweit, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Umwelt, das Vorgehen. "Werden im Lokal die Regeln nicht eingehalten, kommen wir nach einer Woche zur Nachkontrolle." Bei Verstößen drohen dann hohe Bußgelder und weitere Sofortmaßnahmen bis hin zur Schließung als letztem Mittel.

Hintergrund für die verstärkten Kontrollen sind einerseits neue Fallzahlen im Landkreis. Zum anderen mehrten sich Hinweise von Bevölkerung und Gästen, dass in einigen Restaurants oder Cafés die gesetzlichen Vorgaben möglicherweise nicht eingehalten werden. "Das Ergebnis der ersten Kontrollen am Freitag war ernüchternd", sagt Wolfram Kallweit. "Nur einer von neun kontrollierten Betrieben hielt die Regeln ein, bei allen anderen gab es Verstöße."

Insgesamt haben die Mitarbeiter inzwischen 21 Restaurants, Kneipen, Cafés und Imbisse in der Lüneburger Innenstadt angeschaut, davon war bei drei Betrieben in punkto Infektionsschutz alles in Ordnung. Bei 18 Betrieben wurden leichte bis schwere Mängel festgestellt. "Ich bin froh, wenn die Gastronomen jetzt verstärkt darauf achten und unsere Hinweise gut aufgenommen werden", sagt Landrat Jens Böther. "Als Tourismusregion tragen wir eine besondere Verantwortung, dass die Corona-Pandemie im Griff bleibt. Keiner von uns will einen weiteren Lockdown – das ist auch für unsere Wirtschaft ganz wichtig."

Zum Schutz vor dem Corona-Virus nimmt der Landkreis auch andere Bereiche mit vielen Besuchern in den Blick: Bereits vor drei Wochen hatte der Kreis eine Allgemeinverfügung erlassen, die für ausreichend Abstand auf der Stintbrücke in Lüneburg sorgen soll. Dort finden an den Wochenenden verstärkt Kontrollen statt, um das sogenannte Bridgen zu verhindern (LGheute berichtete). "Wenn wir vor Ort sind, erleben wir die Menschen als sehr einsichtig", so Fachbereichsleiter Wolfram Kallweit. Der Landkreis will hier weiterhin auf Aufklärung und gezielte Ansprache setzen.