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"Kommunikatives Desaster"

Eckhard Pols reagiert auf Äußerungen des Gesundheitsministers zur Impfstoffversorgung 

Fand die Äußerungen des neuen Gesundheitsministers Lauterbach nicht akzeptabel: Lüneburgs CDU-Politiker Eckhard Pols. Foto: privatLüneburg, 17.12.2021 - Gibt es nun zu wenig Impfstoff oder nicht? Diese Frage und damit eine bundesweite Diskussion und Verunsicherung löste kürzlich der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aus. Der Lüneburger Eckhard Pols (CDU), bis vor kurzem noch Bundestagsmitglied, hielt mit Zahlen der Bundestagsfraktion dagegen – und sieht sich nun bestätigt.

"Herr Lauterbach rudert zurück", sagt Eckhard Pols, "seine Kritik hat er nicht begründet." Vielmehr habe der Gesundheitsminister erklärt, seine Äußerungen seien keine Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU). 

Kurz nach seinem Amtsantritt hatte Lauterbach eine "Inventur" über die vorhandenen Impfdosen des Bundes vorgenommen und anschließend behauptet, dass nicht genügend Impfstoff vorhanden sei. Die Bundestagsfraktion der CDU/CSU hatte daraufhin Zahlen zusammengestellt, auf die Pols sich bezog und die ein anderes Bild zeigten (LGheute berichtete). In seiner gestrigen Pressekonferenz hatte Lauterbach dann auch andere Töne angeschlagen.

"Damit hat Lauterbach unnötig die Bevölkerung verunsichert", ist nicht nur Pols überzeugt, das war auch allgemeiner Tenor in den Medien. Besonders die älteren Menschen seien davon betroffen gewesen, weil signalisiert worden sei, "es sei nicht genug für alle da und die Stärksten drängelten zuerst", kritisiert Pols.

"Lauterbach und seine SPD saßen bis vor kurzem noch mit in der Koalition und haben alles mitgetragen", gibt Pols zu erinnern. Jetzt Politik daraus zu schlagen, zeuge von "mangelnder Kompetenz und von Ablenkung eigener Fehler". Auch wenn Lauterbach seine Äußerungen nicht als Kritik verstanden wissen wollte, habe er unterm Strich ein "kommunikatives Desaster" angerichtet.