header

Hoffen auf Energie von den Nachbarn

Wirtschaftsminister Althusmann setzt nach Russland-Attacke auf Gaslieferungen aus Norwegen und den Niederlanden

Hannover, 24.02.2022 - Während die Welt fassungslos den kriegerischen Einmarsch Russlands in die Ukraine zur Kenntnis nimmt, hat sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann in die Debatte um die Energie-Abhängigkeit Deutschlands vor dem Hintergrund des russischen Angriffs eingebracht. Er wirbt für niedersächsische Häfen zur Lieferung von ausländischem Gas. 

"Nicht erst die brutale Eskalation des Ukraine-Konflikts führt uns vor Augen, dass Deutschland seine Energieversorgung neu aufstellen muss. Andernfalls wird die künstliche Verknappung von russischem Erdgas auch zukünftig als Druckmittel, wenn nicht sogar als politische Waffe gegen uns eingesetzt. Insofern wird Energieversorgungssicherheit immer mehr nicht nur eine soziale, sondern auch eine sicherheitspolitische Herausforderung sein", ist Althusmann überzeugt.

Deutschland sei bei diesem Thema "sehr verletzlich", so Althusmann. "Wir müssen daher die stabilen Beziehungen zu Lieferanten wie Norwegen und Niederlande erhalten und ausbauen." Auch brauche es eine zügig umsetzbare LNG-Importstrategie. Niedersachsen biete mit Stade oder Wilhelmshaven "beste Voraussetzungen" für Deutschlands erstes LNG-Terminal, wirbt der Wirtschaftsminister für die niedersächsischen Anlandungs-Standorte.

Die Versorgungssicherheit für den Rest des Winters ist Althusmann zufolge gewährleistet. "Um langfristig unabhängiger zu werden, müssen wir neben der Nutzung unserer eigenen Erdgasvorkommen vor allem eine stabilere Erdgas-Speicherreserve aufbauen."

Anmerkung: Vielleicht kann man auch ein anderes Fazit ziehen. Etwa, dass der beschlossene Ausstieg aus Atomenergie und Kohleverstromung und die jetzt bedrohten Gaslieferungen aus Russland Deutschland vor gewaltige Probleme stellen wird.