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Mobile Impfteams stellen Arbeit zum Jahresende ein

Covid-Impfungen deutlich gesunken – Impfungen künftig nur noch bei Ärzten und Apotheken

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Hinweisschild auf ein mobiles Impfteam in Lüneburg. Foto: LGheuteHannover, 10.12.2022 - Nur noch wenige Tage, dann stellen die mobilen Impfteams im Landkreis Lüneburg ihre Arbeit ein. Der Landkreis folgt damit einer Entscheidung der Landesregierung in Hannover. Danach beenden die niedersachsenweit 157 derzeit noch im Einsatz befindlichen mobilen Impfteams der Landkreise und kreisfreien Städte für Covid-Schutzimpfungen mit dem Jahreswechsel ihren Dienst. 

Niedersachsen folgt seinerseits den Beschlüssen des Bundesgesundheitsministeriums, die einen Übergang der Covid-Schutzimpfungen in das Regelsystem der niedergelassenen Ärzte, der betriebsärztlichen Dienste sowie der Apotheken vorsehen.

Laut Gesundheitsministerium in Hannover waren in Niedersachsen mit Stand Freitag, 9. Dezember, 77,6 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert, 67 Prozent dreimal und 18 Prozent viermal geimpft. Bei den Impfquoten gehört Niedersachsen damit im Vergleich der Bundesländer zur Spitzengruppe.

Gesundheitsministerin Behrens dankte allen, die sich in den vergangenen 14 Monaten beim Aufbau und Einsatz der Impfteams engagiert hatten. Angesichts der rückläufigen Zahl der Impfungen in den zurückliegenden Wochen und Monaten sowie guter Impfquoten und einer hohen Grundimmunität in der niedersächsischen Bevölkerung sei es mit dem Jahreswechsel aber an der Zeit, die Covid-Schutzimpfungen in das "bewährte Regelsystem zu überführen". 

Insgesamt wurden von den mobilen Impfteams mit Stand vom 9. Dezember rund 2,3 Millionen Impfungen durchgeführt, davon rund 1,5 Millionen Dritt- und rund 350.000 Viertimpfungen.

Zum 1. Januar 2023 werden vor diesem Hintergrund auch das niedersächsische Impfportal unter www.impfportal-niedersachsen.de sowie die Impfhotline des Landes unter der Telefonnummer 0800-9988665 abgeschaltet. Die Hotline ist noch bis einschließlich 30. Dezember, 18 Uhr, erreichbar. 

◼︎ Daten und Fakten

Angesichts des gestiegenen Bedarfs an Schutzimpfungen durch die allgemeine Empfehlung einer dritten Covid-Schutzimpfung der Ständigen Impfkommission (STIKO) im November 2021 wuchs die Zahl der mobilen Impfteams von 86 in der 41. Kalenderwoche 2021 auf zwischenzeitlich bis zu 242 an. 

Impfrekorde
In der Kalenderwoche 50 des Jahres 2021 wurden durch die mobilen Impfteams insgesamt 218.436 Impfungen durchgeführt. Der Tagesrekord wurde am 23. Dezember 2021 mit 51.322 Impfungen erzielt. In der 48. Kalenderwoche dieses Jahres wurden nur noch rund 8.000 Impfungen von den mobilen Impfteams durchgeführt, also etwas mehr als 1.000 am Tag.

Kosten
Mit Stand von Anfang Dezember 2022 wurden den Landkreisen und kreisfreien Städten insgesamt rund 158 Millionen Euro für den Einsatz der MIT erstattet. Die voraussichtlichen Gesamtkosten werden Stand heute auf ca. 180-190 Millionen Euro geschätzt. Eine Gesamtabrechnung kann erst nach dem Ende des Einsatzauftrages erfolgen. Die Mittel kommen aus dem Sondervermögen des Landes zur Bekämpfung der Pandemie. Der Bund hat seinerzeit zugesagt, 50 Prozent der Kosten des Landes zu erstatten.

Hotline-Daten
Die Hotline startete am 15. Dezember 2020 mit 75 Mitarbeitern. Das Ziel von 150 Mitarbeitern wurde Mitte/Ende Januar 2021 erreicht. In der Spitze waren knapp über 1.100 Mitarbeiter in der Impfterminvergabe beschäftigt (ab April 2021).

Insgesamt hat die Hotline bis Ende November mehr als 4 Millionen Anrufe entgegengenommen. Der Tageshöchstwert von angenommenen Anrufen war am 14. April 2021 mit insgesamt rund 50.000 angenommenen Anrufen. Der Tageshöchstwert von Anrufversuchen war am Starttag der Impfterminvergabe am 28. Januar 2021 mit fast 9 Millionen Anrufversuchen insgesamt, davon rund 2,4 Millionen Anrufe in der Zeit zwischen 8 und 10 Uhr vormittags.

Impfportal
Insgesamt gab es mit Stand von Anfang Dezember 2022 rund 2 Milliarden Zugriffe auf das Impfportal. Der Höhepunkt lag am 7. Juni 2021 bei rund 40 Millionen Aufrufen. An diesem Tag wurde seinerzeit die STIKO-Priorisierung im Impfportal aufgehoben. Hinweis: Zugriffe sind nicht gleichzusetzen mit Personen. Der Aufruf jeder einzelnen Seite des Portals zählt als ein Zugriff.