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Schnellere Hilfe bei plötzlichem Herzstillstand

Landkreis, 30.03.2011 - Der Landkreis will den Einsatz von Defibrillatoren zur Frühbekämpfung des plötzlichen Herzstillstands fördern. Dies soll gemeinsam mit den Samtgemeinden des Landkreises und mit Unterstützung durch Hilfsorganisationen erreicht werden.

Einen plötzlichen Herzstillstand überleben weniger als fünf Prozent der Patienten. „Dabei können Wiederbelebungsmaßnahmen in 70 bis 90 Prozent aller Fälle erfolgreich sein“, sagt Professor Christian Weiß, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Lüneburg, „die ersten fünf Minuten sind für den Patienten entscheidend. Eine schnelle Wiederbelebung mit Herzdruckmassage und einem Frühdefibrillator, kurz Defi genannt, erhöht die Chance auf ein Überleben ohne größere Gehirnschäden enorm.“

Die Bekämpfung des plötzlichen Herztods soll deshalb mit den Bürgermeistern und Samtgemeindebürgermeistern in Hansestadt und Landkreis zügig angegangen werden: „Wir wollen die Zahl der Toten und Pflegefälle durch plötzlichen Herzstillstand verringern“, sagten Landrat Manfred Nahrstedt, Bürgermeister Gerhard Scharf und Samtgemeindebürgermeister Günter Dubber übereinstimmend. „Dazu brauchen wir eine flächendeckende Versorgung mit Defis und ausgebildeten Ersthelfern.“

In einem ersten Schritt sollen die Kommunen jetzt die vorhandenen Defibrillatoren erfassen: „Bürgerinnen und Bürger können Defi-Standorte und Betreuer telefonisch oder im Internet unter www.lueneburg.de/defi an die jeweilige Verwaltung melden“, sagt Sigrid Ruth, Leiterin des Landratbüros, „die Kommunen geben die Daten dann gesammelt an den Landkreis weiter. So können gezielt Versorgungslücken entdeckt und geschlossen werden.“

Um Defis und ihre Funktionsweise in der Bevölkerung bekannter zu machen, wollen die Verwaltungschefs die Feuerwehren und Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz, den Arbeiter-Samariter-Bund und die Johanniter nach der Bestandsaufnahme einbinden. „Die Schulen in Hansestadt und Landkreis sollten den Jugendlichen auch den Umgang mit Defibrillatoren beibringen. Die Aufklärung kann nicht früh genug einsetzen“, so Gerhard Scharf, Bürgermeister der Hansestadt Lüneburg.

Tatsächlich können medizinische Laien die Geräte gefahrlos nutzen, bestätigt Prof. Weiß: „Moderne Defis sagen dem Ersthelfer genau, was er zu tun hat. Sie erkennen, ob der Patient ein Kammerflimmern hat und lösen nur dann den lebensrettenden Schock aus.“

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.lueneburg.de/defi.