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Mit Lotsen einfacher durch den Alltag

Projekt soll älteren, chronisch kranken Menschen helfen

Die drei Lüneburger Alterslotsen: (v.l.) Margret Backeberg, Renate Büscher und Maren Freienberg. Foto: Klinikum LüneburgLüneburg, 22.08.2016 - Älteren Menschen möglichst lange ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen – das ist das Ziel der Lüneburger Alterslotsen, die jetzt ihre Arbeit aufgenommen haben. "Sie helfen geriatrischen Patienten, also Menschen höheren Alters, die an mehreren, oftmals chronischen Erkrankungen leiden", sagt Jürgen Krumböhmer, Erster Kreisrat des Landkreises Lüneburg. Die Alterslotsen sollen dafür die Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer sowie medizinischer und pflegerischer Versorgung bilden.

Die Lüneburger Alterslotsen, zwei examinierte Pflegefachkräfte und eine medizinische Fachangestellte mit langjähriger Berufserfahrung, organisieren für die teilnehmenden Patienten ein Versorgungsnetz, um deren Selbstständigkeit zu erhalten. Dafür machen sie sich ein umfassendes Bild von der individuellen Situation und besuchen die älteren Menschen auch zu Hause. Gemeinsam mit den Senioren prüfen die Alterslotsen beispielsweise die Sicherheit der Medikamenteneinnahme, suchen Stolperfallen im Haus und besprechen, in welchen Bereichen zusätzliche Hilfe benötigt wird.

Aus diesen und weiteren Informationen wird ein persönlicher Hilfeplan entwickelt, der auch andere an der Patientenversorgung Beteiligte einschließt, wie zum Beispiel Pflegedienste, Pflegeheime oder den Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) Region Lüneburg. Nach Abstimmung des individuellen Hilfeplans mit dem jeweiligen Hausarzt koordinieren die Alterslotsen auch die Umsetzung im Alltag. Durch regelmäßige Kontakte mit den teilnehmenden älteren Menschen sollen sie sicherstellen, dass der Plan auch nach längerer Zeit noch die richtigen Maßnahmen umfasst und funktioniert.

Die Lüneburger Alterslotsen sind ein Kooperationsprojekt zwischen dem Landkreis Lüneburg, dem Klinikum Lüneburg und der Psychiatrischen Klinik im Rahmen der Gesundheitsregion Lüneburg. Für die Teilnehmer ist das Angebot kostenlos. Das Programm hat ein Volumen von 275.000 Euro, das Land fördert es mit 100.000 Euro. Der Landkreis Lüneburg ist Träger des Projekts und beteiligt sich mit 106.700 Euro, Klinikum und Psychiatrische Klinik beteiligen sich mit zusammen rund 68.000 Euro. Damit sieht sich der Landkreis Lüneburg als Vorreiter: Gemeinsam mit drei weiteren Kreisen erhält er erstmalig eine Förderung für ein Projekt der Gesundheitsregion.

Wer sich für eine Teilnahme am Projekt "Lüneburger Alterslotsen" interessiert, kann sich dazu an seinen Hausarzt wenden. Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten unter www.lueneburger-alterslotsen.de.