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Rätsel um den Virus-Herd

Im Posener Altenheim schnellen die Corona-Zahlen nach oben – Bereits acht Todesopfer

Im Posener Altenheim in Lüneburg verbreitet sich das Coronavirus besorgnisrregend. Die Bewohner müssen vorerst auf ihren Zimmern bleiben. Foto: LGheuteLüneburg, 12.12.2020 - Zu einem Mega-Hotspot für Coronavirus-Infektionen hat sich das Posener Altenheim in Lüneburg entwickelt. Nachdem dort im November zum ersten Mal ein Corona-Fall gemeldet worden war, ist die Zahl der Neuinfektionen seitdem dramatisch gestiegen. Inzwischen wurde bei knapp der Hälfte der 130 Bewohner und bei 27 Mitarbeitern das Virus nachgewiesen, acht infizierte Menschen starben. Die Kreisverwaltung rätselt über die Ursachen der starken Verbreitung und verschärft die Schutzmaßnahmen.

"Das Posener Altenheim hat von Anfang an alle vom Gesundheitsamt angeordneten Schritte vorbildlich mitgetragen und umgesetzt. Dazu gehören regelmäßige Schnelltests und Quarantänemaßnahmen", betont Yvonne Hobro, Fachbereichsleiterin Soziales beim Landkreis Lüneburg. Dennoch habe man das Virus bisher nicht stoppen können.

Angesichts der noch einmal deutlich gestiegenen Corona-Fälle im Altenheim setzen Leitung und Gesundheitsamt nun auf verschärfte Schutzmaßnahmen. So werden bei den Mitarbeitenden täglich vor Zutritt in die Einrichtung Schnelltests durchgeführt. Hobro erläutert weitere Schritte: "Obwohl das Posener Altenheim seit Mitte November unter Quarantäne steht und alle Hygieneregeln eingehalten werden, kommt es weiterhin zu Neuinfektionen. Aus diesem Grund mussten wir leider die Entscheidung fällen, dass nun alle Bewohnerinnen und Bewohner für weitere Tage bis zum 20. Dezember in ihren Zimmern bleiben." Nur dadurch könnten die Infektionsketten wirksam unterbrochen und andere Menschen geschützt werden.

Bewohner, die akut erkrankt sind, sollen nun von einer festen Gruppe an Personal betreut werden. Diese Gruppe habe keinen Kontakt zu gesunden Bewohnern, wodurch das Übertragungsrisiko weiter verringert werde.

"So sehr ich mir eine andere Situation für Bewohner und Mitarbeitende wünsche: Wenn wir Menschenleben schützen wollen, geht leider kein Weg an den verschärften Maßnahmen vorbei."

Um die Infektionsketten schnellstmöglich zu stoppen, weist das Gesundheitsamt erneut darauf hin: Wer sich krank fühlt und Erkältungssymptome zeigt, möge bitte zu Hause bleiben und seinen Arzt kontaktieren.