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Überlastung und Pannen

Holpriger Start bei der Terminvergabe für Impfungen in den Impfzentren

Hannover, 30.01.2021 - Mit Überlastung und Pannen startete gestern die niedersachsenweite Terminvergabe für Corona-Impfungen in den Impfzentren. Wie befürchtet, kam es mit dem Start zu einem Ansturm auf die Hotline und die Webseite. Allein in der ersten Stunde zwischen 8 und 9 Uhr am Morgen wurden als 700.000 versuchte Anrufe bei der Hotline und in den ersten eineinhalb Stunden 5,9 Millionen Zugriffe auf das Internetportal registriert, wie das Gesundheitsministerium in Hannover meldet.

Aufgrund eines technischen Fehlers sei am Vormittag zunächst bei einigen Anrufen an der Hotline auch die Ansage ertönt, die gewählte Nummer sei nicht vergeben. Der vom Land beauftragte Dienstleister habe auf diese Ansage aber keinen direkten Einfluss gehabt, erklärte das Ministerium. Es wurde jedoch dafür gesorgt, dass der Fehler im Laufe des Vormittags von den beteiligten Telekommunikationsunternehmen behoben wurde.

◼︎ 70.000 SMS in der Warteschleife

Auch beim Versand der SMS, die für die Terminbuchung im Onlineportal notwendig sind, entstand innerhalb kürzester Zeit ein Rückstau. So wurden bis 8.20 Uhr zwar schon 25.000 entsprechende SMS versandt, mehr als 70.000 hingen jedoch zunächst in der Warteschleife und wurden erst mit Verspätung versandt, sodass der Online-Buchungs-Vorgang erneut gestartet werden musste.

"Ich bedauere die technischen Schwierigkeiten und die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten", erklärte Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann. "Ich bitte jedoch auch um Verständnis, dass bei einem solchen Ansturm auch mit intensiver Vorbereitung nicht verhindert werden kann, dass die Technik überlastet wird."

Von acht Uhr an am Morgen hatten Niedersachsen, die älter als 80 Jahre sind, die Möglichkeit, unter der Nummer 0800 9988665 oder die Internetseite www.impfportal-niedersachsen.de einen Termin in einem Impfzentrum zu erhalten. Allerdings nur für Impfzentren, in denen ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Die Hotline ist von Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr geschaltet.

◼︎ Rund 5.000 Termine am ersten Tag vergeben

Bis zum Nachmittag 16 Uhr konnten rund 5.000 Termine vergeben werden, weitere seien bis zum Dienstschluss der Hotline noch hinzugekommen, sagte die Ministerin. Die Vergabe von mehr Terminen für alle Impfberechtigten sei mangels Impfstoff derzeit leider nicht möglich.

Viele der 50 Impfzentren im Land können derzeit noch keine Termine zur Verfügung stellen, weil ihnen dazu der Impfstoff fehlt und/oder sie die gesamte vorhandene Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs benötigen, um alle Bewohner in den Alten- und Pflegeheimen in ihrem Einzugsgebiet zu impfen.

◼︎ Registrierte werden automatisch informiert

"Wer über die Hotline einen Wartelistenplatz für eines dieser Impfzentren erhält, bekommt automatisch einen Termin zugewiesen, sobald vor Ort Impfstoff zur Verfügung steht", betont Reimann. "Grundsätzlich gilt: Alle, die einen Platz auf der Warteliste haben, werden regelmäßig darüber informiert und müssen von sich aus keine weiteren Anläufe unternehmen, um einen Termin zu erhalten." Bis 16 Uhr standen bereits 4.200 Personen auf der Warteliste. In der nächsten Woche soll auch auf dem Onlineportal eine Warteliste angeboten werden.

Alle Impfzentren, die in den nächsten Tagen und Wochen mit Impfstoff beliefert werden und mit den Impfungen der Bewohnern der Alten- und Pflegeheime bereits Fortschritte gemacht haben, werden immer wieder Termine anbieten, erklärt das Ministerium. Diese werden sowohl über die Warteliste (zwei Drittel) als auch direkt für die Terminbuchung (ein Drittel) zur Verfügung stellen.