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Sonntags-Impfung sorgt für Missstimmung

Landkreis reagiert auf Forderungen aus Hannover

Lüneburg, 04.03.2021 - Der Corona-Impfstart im Landkreis Lüneburg verlief holprig – wie überall. Zu wenig Impfstoff sorgte in den Impfzentren für wochenlangen Leerlauf , inzwischen aber seien die Abläufe in Lüneburg schnell und reibungslos, berichtet die Kreisverwaltung. Dass nun aber die Forderung aus Hannover kommt, die Impfzentren für mehr Impfungen jetzt auch sonntags zu öffnen, sorgt bei der Kreisverwaltung für Unverständnis. Landrat Jens Böther schiebt den Schwarzen Peter zurück nach Hannover. 

"Natürlich könnten wir von heute auf morgen auch den Sonntag zur Verfügung stellen. Aber ohne ausreichend Impfstoff ergibt das im Moment keinen Sinn", stellt Böther klar. Das sieht auch der Leiter des Lüneburger Impfzentrums Mirko Dannenfeld so: "Unsere Kapazitäten sind bei weitem nicht ausgeschöpft." 

Nachdem seit Mitte Februar 2020 die Impfstoff-Lieferungen zuverlässig eintreffen, werden inzwischen jede Woche bis zu 3.000 Menschen von montags bis samstags versorgt. "Diese Zahl könnten wir problemlos aufstocken. Bis zu 5.000 Impfungen wären im gleichen Zeitraum möglich", sagt Dannenfeld – sofern ausreichend Impfstoff geliefert wird. 

◼︎ Terminbuchung weiterhin problematisch

Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Es gebe zwar viele Impfwillige, die für eine Impfung berechtigt sind, nur hapere es bei der Terminbuchung, kritisiert Böther. Auch bei der Terminvergabe für bestimmte Berufsgruppen, die mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff versorgt werden, könnte das Land selbst mehr Schwung in den Ablauf bringen: "Die Organisation für diese wachsende Impfzielgruppe stemmen die Landkreise momentan alleine. Dabei hat das Land eigentlich darauf bestanden, die Terminvergabe selbst zu übernehmen." Erst ab Mitte März soll ein Onlinetool, zentral und einheitlich vom Land gestellt, diese Aufgabe übernehmen.

In dieser Woche bereitet der Landkreis Lüneburg die Impfungen von Personen vor, die in Grund- und Förderschulen sowie in Kindertageseinrichtungen arbeiten. Für diese und auch andere Berufsgruppen übernimmt das Corona-Impfzentrum die Terminvergabe, indem es den Kontakt zu den entsprechenden Arbeitgebern aufnimmt – ab der kommenden Woche sollen die Impfungen starten. "Nach Gesprächen mit dem Land Niedersachsen hoffen wir, dass diese zusätzliche und sehr aufwendige Aufgabe künftig wie abgesprochen ausschließlich über Hannover läuft", sagt Mirko Dannenfeld.