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Nach Astra-Zeneca wird nun Biontech verimpft

Land setzt ab sofort STIKO-Empfehlung um – Besserer Schutz gegen Delta-Variante 

Der zweite Pieks darf nach Astra-Zeneca nun auch mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Foto: Stadt Bleckede, Anke BorchhardtHannover, 02.07.2021 - Niedersachsen wird die gestern angekündigte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) in seinen Impfzentren umsetzen. Diese sieht vor, dass Personen, die beim ersten Impftermin den Impfstoff von Astra-Zeneca erhalten haben, ihre zweite Impfung zukünftig mit einem mRNA-Impfstoff erhalten sollen. Auch das Impfitervall soll entsprechend angepasst werden, teilt das Gesundheitsministerium in Hannover mit. 

Auf sechs Wochen soll das Intervall zwischen den Impfungen bei diesem sogenannten heterologen Impfschema in den Impfzentren verkürzt werden. Dies bedeute eine Angleichung an das Intervall bei den Impfungen mit den mRNA-Impfstoffen von Moderna und Biontech, so das Ministerium.

"Nach Angaben der STIKO zeigen aktuelle Studien, dass die Wirksamkeit der Impfung insbesondere gegen die Delta-Variante am stärksten ist, wenn nach der ersten Dosis mit Astra-Zeneca bei der Zweitimpfung ein mRNA-Impfstoff verabreicht wird. Dementsprechend werden wir allen, die ihren Zweittermin noch vor sich haben, ab der kommenden Woche einen solchen mRNA-Impfstoff von Moderna oder Biontech anbieten", erklärt Gesundheitsministerin Daniela Behrens.

Bereits ab dem heutigen Freitag könnten Impfzentren, die vor Ort ausreichend mRNA-Impfstoff zur Verfügung haben, so verfahren. Die Umstellung auf die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolge ab der kommenden Woche dann grundsätzlich automatisch, ein Anruf bei der Hotline des Landes oder die Kontaktaufnahme zum Impfzentrum sei dafür nicht erforderlich.

◼︎ Auf Wunsch Zweitimpfung weiterhin mit Astra-Zeneca möglich 

Personen, die entgegen der Empfehlung auch die zweite Impfung mit Astra-Zeneca erhalten möchten, können dies vor Ort beim Termin im Impfzentrum äußern und werden entsprechend auch beim zweiten Termin mit diesem Impfstoff geimpft.

"Die Kurzfristigkeit der STIKO-Empfehlung bedeutet, dass wir die Impfstofflogistik für die Impfzentren nun sehr umfangreich und sehr schnell umstellen müssen. Wir werden in den kommenden Wochen mehr mRNA-Impfstoff benötigen als ursprünglich geplant. Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder haben den Bund deshalb aufgefordert, die Liefermengen der Impfstoffe von Biontech und Moderna für die Impfzentren deutlich zu erhöhen", so Behrens.

Insgesamt warten derzeit rund 390.000 Niedersachsen, die ihre erste Impfung mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca erhalten haben, auf ihre zweite Impfung in einem Impfzentrum. Alle Termine in den Impfzentren können wie geplant stattfinden, erklärt das Ministerium. Es werde nicht zu Terminausfällen oder automatischen Verschiebungen kommen. Gesundheitsministerin Behrens: "Wir sorgen dafür, dass sich alle Niedersächsinnen und Niedersachsen, die bereits einen Zweittermin haben, auf diesen Termin auch verlassen können."

◼︎ Intervall-Verkürzung soll auch nachträglich möglich werden

Die Verkürzung des Impfintervalls auf sechs Wochen soll im Impfportal im Internet und an der Hotline so schnell wie möglich auch nachträglich ermöglicht werden. Der Dienstleister des Landes arbeite bereits daran, dass Betroffene ihre Termine für die Zweitimpfung im Impfportal und an der Hotline des Landes dem neuen Intervall zeitnah entsprechend vorverlegen können. "Hier bitten wir die Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich noch um ein wenig Geduld. Wir werden diese Möglichkeit jetzt so schnell wie möglich schaffen", so Behrens.

◼︎ Kein Wechsel der Impfpartner erforderlich

Von einem Wechsel der Impfpartner zwischen der Erst- und der Zweitimpfung rät die Kreisverwaltung in Lüneburg ab. "Personen, die für die Erstimpfung zu ihrem Hausarzt oder Hausärztin gegangen sind, sollten dort auch für die zweite Impfung bleiben", sagt Pressesprecherin Urte Modlich, nachdem entsprechende Anfragen im Internet aufkamen. Sie geht davon aus, dass auch die Hausärzte sich auf die STIKO-Empfehlung einstellen und ihre Impfungen entsprechend anpassen werden.