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Mehr ICE-Halte in Lüneburg

DB-Fahrplan für 2026 startet am 14. Dezember – Vor- und Nachteile für die Region

Der neue Fahrplan für 2026 bringt zahlreiche Änderungen. Foto: Deutsche Bahn AG / Frank BarteldHamburg, 26.09.2025 - Noch ist es ein gutes halbes Jahr, bis die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg - Hannover startet. Doch schon jetzt schauen viele Bahnreisende mit Bangen auf das, was dann auf sie zukommt. Schienenersatzverkehr, Umleitungen, Verspätungen – all das und mehr steht zu befürchten. Und doch gibt es auch positive Nachrichten, denn die Deutsche Bahn (DB) will mit Start ihres Fahrplans 2026 am 14. Dezember mehr ICE-Verbindungen anbieten. Darüber darf sich auch Lüneburg freuen.

Ab 14. Dezember gilt der neue Fahrplan und mit ihm zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste der Deutschen Bahn, das kündigte das Bahn-Unternehmen heute an. DB-Vorstand Personenfernverkehr Michael Peterson sagte: "Die Menschen wollen Bahn fahren. Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an." Die Bahn freue sich, trotz der vielen zusätzlichen Baustellen das Angebot auch 2026 "konstant hoch auf dem Rekordniveau des Vorjahrs halten zu können".

◼︎ Die wichtigsten Änderungen

Halbstundentakt Hamburg–Hannover–Kassel 
Zwischen Hamburg, Hannover, Göttingen und Süddeutschland verkehren künftig ICE nahezu im Halbstundentakt. Bei den stündlich verkehrenden ICE Hamburg–Hannover–Würzburg–München wird in Hannover auf das Teilen beziehungsweise. Zusammenführen der Zugteile nach und von Bremen verzichtet. Dies diene dazu, den Betrieb zu stabilisieren, so die Bahn. Die Zwischenhalte werden zudem vereinheitlicht. Im Abschnitt Hamburg–Hannover stehen den Reisenden durch den Einsatz von langen ICE 4 mehr Sitzplätze zur Verfügung. Für Göttingen entsteht so der Halbstundentakt nach/von Hannover und Hamburg beziehungsweise Frankfurt.

Mehr Sprinter Hamburg–Hannover–Frankfurt 
Auf der schnellen Nord-Süd-Achse kommen zusätzlich zum verbesserten Taktverkehr drei weitere Sprinter Hamburg–Frankfurt mit Halt nur in Hannover hinzu. So fahren künftig insgesamt viermal täglich Sprinter mit einer Fahrzeit von rund 3½ Stunden zwischen den Hauptbahnhöfen von Hamburg und Frankfurt. Die Züge fahren systematisch im Vier-Stundentakt, der erste Sprinter startet ab Hamburg Hbf um 6.25 Uhr, der erste ab Frankfurt Hbf um 6.01 Uhr. Damit reagiere man auf die "hohe Nachfrage nach besonders schnellen Verbindungen auf beliebten Reiserouten".

◼︎ Veränderungen für Lüneburg und Uelzen

Vereinheitlichung der Zwischenhalte
Lüneburg erhält eine stündliche Fernverkehrsanbindung durch die ICE-Linie Hamburg–Hannover–Würzburg–München, auf der jetzt einheitlich lange ICE 4 eingesetzt werden. Uelzen wird Halt in der zweistündlichen ICE-Linie Hamburg–Hannover–Frankfurt–Basel, Celle in der zweistündlichen Verbindung Hamburg–Hannover–Frankfurt–Stuttgart. Wegen sehr schwacher Nutzung und der neuen Systematik entfallen die einzelnen wenigen Fernverkehrshalte zum Beispiel in Bad Bevensen, Hannover Langenhagen und Peine.

Ausnahmen lasse die neue Systematik im Taktverkehr am Tagesrand zu. Zudem verbinden einzelne touristische Züge, drunter auch Lüneburg (baubedingt erst ab 11. Juli), auch wieder mit Rostock und Binz (Rügen) sowie Westerland (Sylt). Einzelne Direktverbindungen Hamburg–Hannover–Göttingen–Oberstdorf beziehungsweise Berchtesgaden oder Seefeld (Tirol) entfallen künftig zugunsten zahlreicher, schnellerer Verbindungen mit nur einem Umstieg in München auf den Nahverkehr.

Keine Züge zwischen 1. Mai und 10. Juli
Auch 2026 wird die Sanierung des bundesdeutschen Schienennetzes fortgesetzt. Während der Generalsanierung verkehren ICE zwischen Hamburg und Berlin weiterhin stündlich bei 45 Minuten längerer Fahrzeit. Während umfangreicher Bauarbeiten mit Totalsperrung auf der Strecke Hamburg–Hannover werden vom 1. Mai bis 10. Juli die etwa halbstündlichen Verbindungen Hamburg–Hannover–Süddeutschland mit etwa 45 Minuten längerer Fahrzeitzwischen Hamburg und Hannover umgeleitet. Dabei entfallen alle Halte für Lüneburg, Uelzen und Celle.

◼︎ Weitere Fernverbindungen

Hamburg–Berlin systematischer und mit neuer Kurzlinie
Statt einer der bisherigen langlaufenden Verbindungen Hamburg–Berlin–Süddeutschland verkehrt ab 11. Juli zweistündlich eine eigene Linie nur zwischen Hamburg und Berlin. Diese neue Linie soll aufgrund des kürzeren Laufwegs weniger verspätungsanfällig sein und bedient teilweise auch Büchen und Wittenberge beziehungsweise Ludwigslust, hier zusätzlich zu einer zweistündlichen Verbindung nach/von Berlin, Erfurt und München. Durch geänderte Halte und den Abschluss von Bauarbeiten auf dem Abschnitt Berlin–Dresden sind die Züge zwischen Hamburg und Dresden künftig bis zu 40 Minuten schneller unterwegs.

ICE L nach Sylt
Reisende nach/aus Nordfriesland kommen ab 1. Mai in den Genuss des neuen ICE L, der einen niveaugleichen Einstieg und ein Bordrestaurant bietet. Bis zu vier Mal täglich werden dann ICE L aus Hamburg, NRW, Frankfurt oder Berlin über die Marschbahn nach/von Westerland (Sylt) fahren. Da die neuen Züge nicht teilbar sind, ist die (bislang saisonal erfolgte) Direktverbindung mit Kurswagen nach/ab Dagebüll Mole zum Fähranleger für die Inseln Föhr und Amrum künftig nicht mehr möglich. Ganz neu bieten die DB und die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft (neg) stattdessen während der Saison einen bahnsteiggleichen Umstieg im Bahnhof Niebüll passgenau auf die Fernverkehrszüge von/nach Hamburg und ganz Deutschland an.

Lübeck und Büchen
Bis zur Fertigstellung der neuen Festen Fehmarnbelt-Querung muss hingegen der Fernverkehr für Lübeck entfallen. Aufgrund von Bauarbeiten entlang der durch den Nahverkehr schon dicht belegten Strecke sowie der Maßnahmen für eine stärkere Systematik auf den wichtigsten ICE-Linien enden beziehungsweise beginnen die bisher nach/von Lübeck fahrenden Züge in Hamburg. Lübeck bleibe aber "weiterhin sehr gut alle dreißig Minuten mit Nahverkehrszügen an Hamburg angebunden, wo es zahlreiche Umsteigemöglichkeiten zum Fernverkehr in alle Richtungen gibt".

Büchen erhält ab Mai etwa zweistündlich Direktverbindungen über Berlin hinaus via Halle und Erfurt bis München statt bislang mehrheitlich nach/von Dresden und Prag. Am Tagesrand halten weitere Züge der zweistündlichen Kurzlinie Hamburg–Berlin in beiden Richtungen in Büchen. Insgesamt erhält der Nahverkehrsknoten Büchen nach Abschluss der Generalsanierung Hamburg–Berlin mit dem 1. Mai 2026 schrittweise täglich zwei Fernverkehrshalte pro Tag und Richtung mehr als bislang.

◼︎ Buchungsstart für den neuen Fahrplan am 15. Oktober

Ab 15. Oktober sind die neuen Verbindungen in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar. Dann beginnt auch der Verkauf der Fahrkarten – diese können bis zu zwölf Monate im voraus gebucht werden. Nationale Angebote wie der Super Sparpreis, der Sparpreis und der Flexpreis können damit zum Beispiel bereits für die kommenden Festtage wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten, die Schulferien und andere planbare Ereignisse gebucht werden. Tickets ins Ausland sind bis zu sechs Monate vor Reisebeginn erhältlich.

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