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Wohl nur normale Messerstecherei

Polizei schließt Clan-Krieg nach Auseinandersetzung in Kaltenmoor aus

Lüneburg, 25.04.2023 - Die heftige Auseinandersetzung in Kaltenmoor am vergangenen Sonntag war vermutlich nur eine ganz normale Messerstecherei. So muss die Äußerung des Pressesprechers der Polizei Lüneburg, Kai Richter, verstanden werden. Gegenüber der "Landeszeitung" erklärte er, die Polizei gehe nicht von einer Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Clans aus.

Wie berichtet, waren am vergangenen Sonntag mehrere Personen am St.-Stephanus-Platz in Kaltenmoor heftig aneinander geraten, es gab Schüsse aus Schreckschusspistolen, mehrere Männer wurden durch Messerstiche verletzt. Vier der beteiligten Männer flohen kurz darauf mit einem Auto nach Hamburg, wo sie von der Polizei gestellt werden konnten.

Inzwischen liegen der Polizei einige neue Erkenntnisse vor. So handelt es sich bei den vier in Hamburg inzwischen festgenommenen Männer um drei iranische und einen deutschen Staatsbürger im Alter von 25, 27, 30 und 34 Jahren, alle mit Wohnsitz in Lüneburg. Zwei der Männer hatten Stichverletzungen, konnten nach medizinischer Behandlung in Krakenhäusern aber wieder entlassen werden. Alle vier Personen sind aktuell noch vorläufig festgenommen.

Parallel meldeten sich noch am späteren Abend des 23. April vier weitere Beteiligte der Auseinandersetzung bei der Polizei in Lüneburg. Es handelt sich dabei um vier Männer im Alter von 18, 18, 20 und 21 Jahren, allesamt afghanische Staatsbürger, alle in Lüneburg und Umgebung wohnhaft. Auf der Polizeiwache gaben sie an, an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein. Zwei Männer hatten ebenfalls leichte Schnittverletzungen, die laut Polizei möglicherweise aber auch schon älter sind. Angaben zu den Hintergründen der Auseinandersetzung machten die Heranwachsenden nicht.

Weitere Ermittlungen hätten zudem ergeben, dass es bereits am Vorabend der Messerstecherei zu einer Auseinandersetzung in einer Bar Am Sande gekommen war. Gegen 23 Uhr war der 20-jährige Afghane in die Bar gestürmt, hatte Stühle und Tische umgeworfen, den 25-jährigen Iraner am Kragen gepackt und nach einer weiteren Person gefragt.

Mögliche Tatwaffen konnten bislang nicht aufgefunden werden. Die Polizei setzt die Ermittlungen fort.