Im Bürgeramt können vorerst keine digitalen Passfotos erstellt werden
Lüneburg, 19.07.2025 - Erst waren es Lieferprobleme, jetzt ist es nichtfunktionierende Technik, die einmal mehr zeigt, wo es in Deutschland hakt. Die Rede ist von den neuen Fototerminals, mit denen bundesweit in Bürgerämtern digitale Passfotos erstellt werden können, die bei Beantragung eines neuen Ausweises, Reisepasses oder elektronischen Aufenthaltstitels inzwischen vorgeschrieben sind. Doch die Geräte funktionieren vielerorts noch nicht zuverlässig, auch in Lüneburg nicht. Nun sollen Fotografen und Drogeriemärkte aushelfen.
Eigentlich sollte das "PointID-System", so der Name der neuen Fototerminals, mit denen digital biometrische Passfotos erstellt werden können, schon zum 1. Mai dieses Jahres starten, so die Vorgabe aus Berlin. Doch Lieferprobleme machten dem geplanten Start einen Strich durch die Rechnung. Dennoch sollte die Abgabe ausgedruckter Passbilder nur bis zum 30. Juni möglich sein, in Ausnahmefällen bis 31. Juli. (LGheute berichtete).
Dabei soll es auch bleiben, gedruckte Passfotos werden ab dem 1. August "nicht mehr akzeptiert", wie die Pressestelle der Lüneburger Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte. Das selbstverschuldete Dilemma – ein nicht funktionierendes System auf der einen und das gleichzeitige Aus für Papierausdrucke auf der anderen Seite – soll nun mit Hilfe der Privatwirtschaft gelöst werden. Bis auf Weiteres müssen digitale Passfotos vor dem Termin beim Bürgeramt bei einem zertifizierten Anbieter angefertigt werden, "etwa bei professionellen Fotografen oder beispielsweise bei der Drogeriekette dm", wie die Pressestelle mitteilte. Eine Liste zertifizierter Fotostudios wurde auch genannt: https://alfo-passbild.com/fotograf-in-der-naehe/#uig-store-map__map
Das digitale Passfoto soll dann vom jeweiligen Anbieter – Fotograf oder Drogerie – über eine sichere Verbindung direkt an das Bürgeramt übermittelt werden. Dazu wird ein QR-Code vergeben, der bei der Antragstellung gescannt wird.
Die Stadtverwaltung sagt dazu: "Die technischen Probleme können nur von der Bundesdruckerei behoben werden. Wir informieren umgehend, sobald die Terminals zuverlässig funktionieren", so Lorenz Mehl, Leiter des Bürgeramts. Bis dahin werden alle Bürger gebeten, ihr digitales Passfoto rechtzeitig bei einem externen Anbieter anfertigen zu lassen. So lasse sich ein zusätzlicher Behördengang vermeiden. Zudem seien die Terminals für Kinder unter zehn Jahren nicht geeignet, ergänzt Mehl. Auch hier sei ein extern aufgenommenes Digitalfoto erforderlich.
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