Der Lüneburger FDP-Politiker tritt 2026 gegen Claudia Kalisch an
Lüneburg, 30.10.2025 - Der Lüneburger FDP-Politiker Frank Soldan soll Oberbürgermeister der Stadt Lüneburg werden. Wie seine Partei am Abend bekannt gab, wurde Soldan bei der gestrigen Wahlkreismitgliederverammlung einstimmig zum Kandaten für das Oberbürgermeister-Amt im kommenden Jahr nominiert. Der langjährige FDP-Fraktionsvorsitzende im Lüneburger Stadtrat und selbstständige Zahnarzt und Familienvater habe "das volle Vertrauen" seiner Partei für die anstehende Kandidatur.
"Ich möchte gestalten – liberal, pragmatisch, zukunftsorientiert“, erklärte Soldan nach seiner Wahl. "Das Wohl jedes einzelnen Menschen ist die Grundlage meiner politischen Entscheidungen. Es geht mir darum, Chancen zu eröffnen, Freiheit und Verantwortung in Einklang zu bringen und Lösungen zu finden, die Lüneburg voranbringen."
Soldan, der sich seit über zwei Jahrzehnten für liberale Politik im Lüneburger Stadtrat einsetzt, hat ein klares Ziel: "Ich will verändern, und zwar zum Positiven", erklärte er gegenüber LGheute. Seine Themenschwerpunkte sind klassisch liberal: Bildung, Wirtschaft, Stadtentwicklung und Kultur.
Aus Sicht von Soldan habe die Stadt Entwicklungsmöglichkeiten, die noch nicht ausreichend genutzt werden, darunter die Bereitstellung von Gewerbeflächen. Auch könne man "vieles besser machen", etwa bei der Beschleunigung von Verwaltungsvorgängen oder bei der technischen Ausstattung von Schulen und im Bereich der Inklusion, wo es hinsichtlich der Förderungsmöglichkeiten "immer noch zu lange" dauere. Auch beim Dauer-Konfliktthema Verkehr will Soldan ansetzen. Hier will der Liberale anders als das Grün-geführte Rathaus das Augenmerk "nicht mehr nur auf den Radverkehr" richten.
Doch welche Chancen sieht Soldan für sich beim kommenden Wahlkampf, bei dem er – als bislang noch einziger Kandidat – gegen die amtierende Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) antreten wird, die ihren Posten bekanntlich nicht kampflos räumen will? Als "gut" schätzt Soldan seine Chancen ein, auch wenn er einräumt, wohl nicht gleich im ersten Wahldurchgang die erforderliche Stimmenmehrheit zu bekommen.
◼︎ Nur mit SPD und CDU
Dass sein Wahlerfolg als Oberbürgermeister von Lüneburg nicht allein von ihm und seiner liberalen Wählerschaft abhängt, weiß Soldan allerdings auch. "Es kommt auf die Mitbewerber an", lässt sich Soldan entlocken. Will heißen: Er sieht eine Chance, wenn SPD und CDU jeweils keinen eigenen Kandidaten ins Feld schicken. Noch scheint das Kalkül aufzugehen, denn von diesen beiden Parteien ist bislang noch nichts in Sachen OB-Kandidat zu vernehmen. Nur: Die Zeit zur Nominierung von Kandidaten ist noch lang.
Aber selbst für den Fall, dass SPD und CDU nichts Eigenes aufbieten, könnte Soldan sich einem anderen Herausforderer konfrontiert sehen: Heiko Meyer. Denn auch der Parteilose hat Ambitionen, nach 2021 noch einmal seinen Hut in den Ring zu werfen, auch wenn er dies offiziell so noch nicht sagt. Und auch Meyer hätte nur eine Chance, wenn er sich der Unterstützung durch SPD und CDU sicher sein könnte.
◼︎ Keine harten Töne
Seine bisherige, an der Sache orientierte politische Arbeit als Vorsitzender der FDP-Stadtratsfraktion will Soldan auch als OB-Kandidat fortsetzen. Er halte nichts von einer Politik, die auf Contra eingestellt ist, nur um sich als Kandidat zu profilieren. Vielmehr stehe für ihn die Lösung von Problemen und das Interesse der Stadt im Vordergrund.
Für das Amt des Oberbürgermeisters sieht sich Soldan jedenfalls gut aufgestellt: "Ich bringe fast 25 Jahre Erfahrung in der Kommunalpolitik mit." Letztlich aber, so Soldan, "kommt es auf die Persönlichkeit an". Sollte er Oberbürgermeister werden, würde er seinen Beruf als selbstständiger Zahnarzt aufgeben. "Aber das habe ich in vier Jahren ohnehin vor."
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