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Mit dem Weihnachtsmann zu weniger Schulden

Lüneburgs Junge Liberale fordern frühere Einführung der Schuldenbremse

Lüneburg, 04.04.2013 - Sie hatten sich den Samstag vor Ostern ausgesucht und damit einen guten Termin für ihre Botschaft gefunden. Als Weihnachtsmänner verkleidet hatten die Jungen Liberalen (Julis) mit dem Motto "Heute schon an morgen denken" auf den hohen öffentlichen Schuldenstand und die Folgen für die kommenden Generationen aufmerksam machen. "Erst ab dem Jahr 2020 greift die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse, dies halten wir für zu spät", so der Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Nicklas Ackermann.

Ein entsprechender Gegenentwurf der alten Landesregierung in Niedersachsen sei an der 2/3 Mehrheit gescheitert, da die SPD den Entwurf blockiert habe, beklagt Ackermann. Vorgesehen war, ein vorzeitiges Ende der Schulden bis 2017 verpflichtend in der niedersächsischen Verfassung zu verankern.

"Allein die Zinslast beträgt jedes Jahr 2 Milliarden Euro. Dieses Geld könnte man sinnvoller in anderen Bereichen nutzen, zum Beispiel bei der Bildung oder in der Infrastruktur", so Ackermann weiter. Zwischen 2017 und 2020 würden voraussichtlich 4 Milliarden Euro neue Schulden gemacht.

"Es sind allerdings nicht Stephan Weil und Stefan Wenzel, die diese zurückzahlen werden. Wir Jugendlichen sind es, die unter den heute gemachten Schulden leiden werden", ärgert sich Ackermann. Um das zu verhindern, sammeln die Julis Unterschriften für das Volksbegehren "Schluss mit Schulden". Nun düften die Bürger selber entscheiden, ob sie weitere Schulden wollen, oder nicht.

 

Kommentare  
Der Etat fü Bildung und Infrastruktur ist von welcher Partei in den letzten Jahren in NDS maßgeblich gekürzt worden bzw. nicht entsprechend nötig aufgestockt worden, stattdessen andere Bereiche?
Die JuLis warens jedenfalls nicht, denn die sind keine Partei und stellen ihre Forderungen mitunter auch gegen die Linie aller Parteien, inklusive der, der sie sich am nächsten fühlen.
sach bloß..julis sind keine partei...na, das ist aber mal ein außerordentlich kluger kommentar...ach leute, ihe seid doch echte profiler...
Kamila, meine Oma würde sagen: Ohne Knete keine Fete!

Schau dir mal allein die Zinslast an. 2 Milliarden Euro! Wie Herr Ackermann bereits gesagt hat, könnte man diese deutlich sinnvoller nutzen, besonders in dem von dir angesprochenen Bereich der Bildung. Doch um dies zu ermöglichen, muss der Schuldenstand erstmal gesenkt werden.
Christoph, deine Oma ist bestimmt eine ganz weise. Aber ich find das in dem Zusammenhang doch ein bisschen zu ...populistisch präsentiert..

Ok, und jetzt wirklich auf meine Frage eingehen? Wenn nicht gekürzt wurde, wer hat dann eben nicht entsprechend nötig aufgestockt, stattdessen andere Bereiche?
Wie schon geschrieben, die zusätzlichen Mittel sind durch Mehreinnahmen gedeckt worden. Welcher Etat durch die zusätzlichen Mittel aufgestockt werden sollte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich halte es für wichtig, dass in die Zukunftsfähigkeit investiert wird, also in Bildung und Infrastruktur. Gleichzeitig soll dies aber nicht auf die Kosten der nachfolgenden Generationen durch Schulden geschehen.
Ich hoffe, dies beantwortet deine Frage.
Hmm, ne, ehrlich gesagt nicht. Denn ich wollte wissen, welche Partei nicht notwendigerweise in Bildung und Infrastruktur investiert hat. Die Argumentation "Die Zinslast könnte man auch in Bildung reinstecken", spielt ja auch drauf an, dass sich ein Bedarf entwickelt hat, der nicht gedeckt wurde, der von der Bevölkerung auch als solcher schnell zu erkennen ist..deswegen spricht man es ja so an, vorallem bei einer parteipolitischen Aktion. Und wer den Bedarf eben nicht gedeckt hat, das würde ich gern beantwortet haben.
Es gibt immer Bedarf im Bildungsbereich. Zum Beispiel lassen sich durch einen größeren Etat Bildungsprojekte wie z.B. ein "Biolab" finanzieren.
Ich möchte keiner Partei vorwerfen, dass sie bisher nicht aussreichend in den Bildungssektor investiert hat.
Die Aussage bezog sich auch auf die steigende Zinslast, also einem noch nicht entwickelten Bedarf, durch den aber zwangsläuig entweder Steuern erhöht, oder irgendwo eingespart werden muss. Also um ein zukünftiges Problem, welches man jedoch heute schon verhindern kann.
Der Bildungsetat ist in Niedersachsen NICHT gekürzt worden. Im Gegenteil, es ist nie mehr in die beiden Etats investiert worden. Dies wurde vorallem durch Mehreinnahmen ermöglicht.
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