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Freie Schulwahl bleibt erhalten

Kreisausschuss rudert zurück - Auch künftig sieben 5. Klassen im Gymnasium Oedeme möglich

Lüneburg, 17.02.2015 - In der von vielen Eltern kritisierten Einschränkung beim Zugang zum Gymnasium Oedeme haben die Mitglieder des Kreisausschusses jetzt eingelenkt. Gestern beschlossen sie eine sogenannte "regionale Leitlinie", nach der unter anderem die Beibehaltung von sechs, in Ausnahmefällen sogar sieben 5. Klassen vorgesehen ist. Damit haben Eltern weiterhin freie Schulwahl für ihre Kinder. Zugleich soll das Wahlverhalten der Eltern dahingehend geändert werden, dass sie ihre Kinder nicht mehr auf das von vielen bevorzugte Oedemer Gymnasium schicken.

"Diese Leitlinie ist kein Schulbezirk“, sagte der Landrat in der Sitzung, "nach wie vor können Eltern selbst entscheiden, wo sie ihr Kind anmelden - doch an einigen Schulen müssen wir die Zügigkeiten begrenzen.“ Mit der neuen Linie soll zum Beispiel das Gymnasium Oedeme pro Jahr nur noch sechs Züge, in Ausnahmefällen sieben Züge aufnehmen. Ziel der neuen Empfehlung sei es, das Wahlverhalten der betroffenen Eltern auf freiwilliger Basis zu ändern, damit sie ihre Kinder an der Wilhelm-Raabe-Schule und am Johanneum in Lüneburg anmelden. Gleichzeitig sollen Kinder aus dem Grundschulbezirk Dahlenburg bevorzugt am Gymnasium Bleckede angemeldet werden, da Dahlenburger Kinder traditionell zum Gymnasium Bleckede gehen.

Schulkinder aus dem Grundschulbezirk Häcklingen und aus Teilen der Grundschulbezirke Hasenburger Berg und Rotes Feld sollen künftig vorrangig die Wilhelm-Raabe-Schule und das Johanneum besuchen, soweit nicht Geschwister bereits zum Gymnasium Oedeme gehen. Kinder aus dem Grundschulbezirk Deutsch Evern sollen erst ab dem Schuljahr 2019/2020 - falls erforderlich - ebenfalls die beiden Lüneburger Gymnasien besuchen. Dazu soll der Landkreis als Träger der Schülerbeförderung eine direkte Busanbindung aus Deutsch Evern gewährleisten.

Neben dem Gymnasium Oedeme soll auch der Schulstandort Scharnebeck durch eine Neuregelung entlastet werden. Die Kreisausschussmitglieder stimmten mehrheitlich dafür, die Öffnung des Schulzentrums für Kinder aus dem Grundschulbezirk Lüne aufzuheben. Ursprünglich sollten Lüner Kinder die freien Plätze am Schulstandort Scharnebeck in Anspruch nehmen. Mittlerweile sind die Schülerzahlen jedoch so stark gestiegen, dass auch diese Regelung einer Veränderung bedarf. Durch den Beschluss des Kreisausschusses soll das Schulzentrum Scharnebeck achtzügig werden bzw. in Ausnahmefällen auf neun Züge begrenzt werden.

Zudem soll die Kreisverwaltung prüfen, ob die Einrichtung einer weiteren Integrierten Gesamtschule am Standort Adendorf oder Bardowick möglich ist. Einem entsprechenden Beschlussvorschlag stimmten die Ausschussmitglieder mit großer Mehrheit zu.

Die endgültige Entscheidung über die gymnasiale Entwicklung wird der Kreistag in seiner nächsten Sitzung Anfang März treffen.

 

Kommentare  
Dieser Artikel stellt nicht nur die freie Schulwahl in den Mittelpunkt, sondern spricht eine klare Empfehlung für sämtliche Lüneburger Gymnasien aus. Am Ende wird sogar darauf hingewiesen, dass die Kreisverwaltung einer Prüfung zur Einrichtung einer neuen Integrierten Gesamtschule zustimmt.
Warum wird nicht mit einem Wort auf die bestehenden Integrierten Gesamtschulen in Kaltenmoor und Embsen hingewiesen? Wieso wird nicht in gleicherweise berichtet, dass in diesen Schulen auch der Abschluss mit einem Abitur möglich ist?
Dem aufmerksamen Leser wird, wie in einer Werbebotschaft, das Gymnasium nahezu aufgedrängt.
Außerdem ist es überhaupt fragwürdig, warum der Landkreis & deren Vertreter meist ein Bekenntnis zu den bestehenden Integrierten Gesamtschulen vermissen lässt. Das zeigt ja auch die aktuelle Diskussion um eine weitere IGS.
Deshalb, lieber Herr Nahrstedt, unterstützen Sie doch bitte in solchen Kreisausschüssen und in der Öffentlichkeit die bestehenden Integrierten Gesamtschulen. In den unterschiedlichsten Themen, wie z. B. der Schülerbeförderung mit einer direkten Busverbindung nach Embsen, wäre ein unterstützendes Handeln dringend notwendig.
Damit die Eltern, die ihre Kinder auf diese Schule schicken wollen, eine dafür grundvoraussetzende Bedingung erfüllt sehen und eine echte frei Schulwahl ohne Einschränkungen haben.
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