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Mehr Unterstützung aus Berlin gefordert

Landräte drängen Bundesverkehrsminister zu baldigem A39-Lückenschluss 

Bei Lüneburg-Nord ist vorerst weiterhin Schluss mit der A39. Foto: LGheuteLüneburg, 28.10.2022 - In einem gemeinsamen Initiativantrag fordern die Landräte der Landkreise Gifhorn, Uelzen und Lüneburg sowie der Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg von Bundesverkehrsminister Wissing mehr Unterstützung für den Bau der A 39 als Lückenschluss zwischen Lüneburg und Wolfsburg.

Die Landräte Tobias Heilmann (Landkreis Gifhorn), Heiko Blume (Landkreis Uelzen), Jens Böther (Landkreis Lüneburg) und Oberbürgermeister Dennis Weilmann (Stadt Wolfsburg) sehen in dem Bauprojekt eine zentrale Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Norddeutschland und die Region. Der Lückenschluss der A39 solle daher schnellstmöglich realisiert werden, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.

Darin beklagen die Antragsteller, dass der norddeutsche Raum zwischen den Autobahnen A7 im Westen, A24 im Norden, A10 im Osten und A2 im Süden auch 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung "leider noch unterdurchschnittlich verkehrlich erschlossen" ist. Der Lückenschluss sei unter anderem auch deshalb erforderlich, um "den größten autobahnfreien Raum Deutschlands direkt an das Fernstraßennetz anschließen zu können und die Region nicht noch weiter abzuhängen". 

◼︎ Bevölkerung mehrheitlich für A39

In ihrem Antrag stützen sich die drei Landräte und Wolfsburgs Oberbürgermeister auf eine aktuelle repräsentative Bevölkerungsumfrage des Forsa-Institutes im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg. Danach hat sich eine deutliche Mehrheit von rund 70 Prozent der Befragten für den Lückenschluss der A39 ausgesprochen. Gut 80 Prozent sehen eher Vor- als Nachteile für die Region. 

Zugleich heben die Antragsteller hervor, dass Investitionen in den Straßenbau "keinesfalls im Widerspruch zu den ehrgeizigen Klimazielen stehen, die wir alle einvernehmlich unterstützen". Eine moderne Verkehrsinfrastruktur könne aber dazu beitragen, Staus und damit auch unnötige Emissionen zu vermeiden. So hätten Staus allein im Jahr 2019 Wartezeiten von über 520.000 Stunden ergeben – mit entsprechenden Emissionen und einem hohen volkswirtschaftlichen Schaden. 

"Nicht der Verkehrsträger an sich, sondern die darauf fahrenden Fahrzeuge sind ursächlich für Emissionen und somit in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln", heißt es in dem Schreiben an den Bundesverkehrsminister. 

◼︎ Auch Lüneburg profitiert

Dass auch die Region Lüneburg, obwohl bereits über die Teil-A39 ans Autobahnnetz angeschlossen, von dem Lückenschluss profitiert, macht Landrat Jens Böther deutlich: "Der Lückenschluss würde unseren Landkreis und die Menschen in der Region noch besser vernetzen und aus der 'Sackgasse' eine echte Verbindung zwischen Nord und Süd, Ost und West schaffen. Gemeinsam mit dem Neubau des Schiffshebewerks am Elbe-Seitenkanal in Scharnebeck und einem besseren Schienenverkehr bildet die A39 eine starke Verkehrsader, um Güter aus dem Hamburger Hafen ins Binnenland zu bringen – das ist wichtig, um unsere Wirtschaft für die Zukunft zu sichern."

Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) hat sich dem Initiativantrag nicht angeschlossen.