Landrat will keine erneute Kandidatur aus gesundheitlichen Gründen
Lüneburg, 08.08.2025 - Landrat Jens Böther (CDU) wird nicht für eine weitere Amtszeit als Landrat des Landkreises Lüneburg kandidieren. Der Verwaltungschef hat heute die Mitglieder des Kreistags sowie die Beschäftigten der Kreisverwaltung über seinen Entschluss informiert. Der 59-Jährige gibt damit ein gutes Jahr vor Ablauf seiner jetzigen Amtszeit das Signal für eine Neuaufstellung. Offen ist allerdings, wer von den Parteien zur Kommunalwahl im kommenden Jahr als Landrat-Kandidat aufgestellt wird. Erste Namen kursieren aber bereits.
"Ich habe lange darüber nachgedacht und mich jetzt entschieden, nicht erneut für das Amt zu kandidieren. Ich habe mich aus gesundheitlichen Gründen zu diesem Schritt entschlossen. Die Aufgabe bereitet mir weiterhin viel Freude, dennoch habe ich für mich diese Entscheidung getroffen. Gesundheit, das habe ich gelernt, geht vor", sagt Böther, der im November 2023 wegen einer Krebserkrankung längere Zeit ausfiel und am 1. Februar 2024 nach überstandener Erkrankung wieder in den Dienst zurückehrte.
Jens Böther begann seine politische Karriere 2001 als Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Echem. Nach fünf Jahren als ehrenamtlicher Bürgermeister wurde er 2006 zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Bleckede gewählt. Nach 13 Jahren in Bleckede trat er zum 1. November 2019 seine Aufgabe als Landrat des Landkreises Lüneburg an. Die ersten Jahre seiner Amtszeit waren unter anderem geprägt von der Bewältigung der Corona-Pandemie.
Böther will sein Amt noch bis zum 31. Oktober 2026 ausüben, bis dahin geht sein politisches Mandat. Wer ihm nachfolgen wird, ist allerdings offen. Denn weder in der CDU noch in den anderen Parteien haben sich mögliche Kandidaten in Stellung gebracht.
◼︎ Erste Namen werden gehandelt
Wie gemunkelt wird, könnte von der CDU wieder Monika Scherf ins Rennen geschickt werden. Sie hatte sich schon einmal als Kandidatin ins Spiel gebracht, war dann aber gegen SPD-Landrat Manfred Nahrstedt unterlegen. Vor vier Jahren trat sie als Oberbürgermeister-Kandidatin an, schaffte aber auch hier nicht den Sprung in die Stichwahl, die letztlich zwischen der amtierenden Claudia Kalisch (Grüne) und dem parteilosen Heiko Meier entschieden wurde. Ein weiterer Kandidat wäre aber auch Marco Schulze. Er unterlag zwar bei der letzten Bundestagswahl dem SPD-Mann Jakob Blankenburg, hat aber inzwischen Profil entwickelt, das vor allem außerhalb des eher links-grünen Lüneburg Anhänger gefunden hat.
Die SPD hätte mit Christoph Palesch einen passablen Kandidaten. Ob der amtierende Samtgemeindebürgermeister von Amelinghausen, der bei der letzten Kommunalwahl 2021 Claudia Kalisch nachfolgte, antreten wird, ist allerdings ungewiss.
Aus den Reihen der Grünen scheint derzeit aktuell kein Kandidat in Sicht zu sein, zu hören war aus der Ecke jedenfalls nichts.
Und die AfD? "Ich lass' es mir durch den Kopf gehen", sagt der Kreistags- und Landtagsbbgeordnete Stephan Bothe – ohne auch gleich darauf hinzuweisen, dass darüber selbstverständlich die Gremien seiner Partei zu entscheiden haben.
Der Kommunalwahlkampf 2026 dürfte mit der heutigen Entscheidung von Böther jedenfalls als eröffnet gelten. Man darf gespannt sein, welche Namen in den nächsten Wochen noch so genannt werden.
Lesen Sie hierzu auch den Kommentar.