In den Kassen des Landkreises fehlen fast 50 Millionen Euro
Lüneburg, 11.10.2025 - Das ohnehin schon beachtliche Loch im Haushalt des Landkreises Lüneburg ist dramatisch größer geworden. Wie der Landkreis berichtet, übersteigt das Defizit im laufenden Jahr die schon deutlich im Defizit liegende Planung von 28,5 Millionen Euro um voraussichtlich 18,6 Millionen Euro. Zur Begründung werden stark steigende Ausgaben bei den Pflichtaufgaben, nicht auskömmliche Zuweisungen von Bund und Land und obendrauf eine schwache wirtschaftliche Entwicklung genannt.
"Unsere Rücklagen haben wir längst aufgebraucht, doch die Kosten laufen weiter. Aus eigener Kraft werden wir das Ruder nicht mehr herumreißen können, sondern können nur noch versuchen, gegenzusteuern", fasst Lüneburgs Landrat Jens Böther die Finanzsituation des Kreises zusammen. Dem Kreistag soll nun ein Nachtragshaushalt vorgeschlagen werden, der ein Volumen von 47,1 Millionen Euro haben wird.
Bereits der erste Zwischenbericht des Jahres hatte einen zusätzlichen Fehlbetrag von mehr als neun Millionen Euro ausgewiesen. Die negative Entwicklung hat sich seitdem trotz einer zwischenzeitlich verhängten Haushaltssperre fortgesetzt, sodass für das laufende Jahr inzwischen ein Minus von weiteren neun Millionen Euro zu Buche steht.
"Immer mehr Auflagen und Bestimmungen machen sich in den Zahlen bemerkbar. Ein wesentlicher Grund für das Defizit sind Mehrbelastungen für Jugendhilfe und Soziales sowie aus dem Finanzvertrag mit der Hansestadt", erläutert der für Finanzen zuständige Kreisrat Rainer Müller.
Mit dem Nachtragshaushalt, über den der Kreistag am 12. November entscheiden soll, will die Kreisverwaltung auf diese wesentlich veränderten finanziellen Rahmenbedingungen reagieren. Die Haushaltssperre hatte Landrat Jens Böther unterjährig verhängt. Sie soll für Einsparungen von fünf Millionen Euro sorgen.
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