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Hannover warnt vor Dioxin-Eiern

Landkreis, 12.04.2012 - In Eiern von zwei niedersächsischen Legehennenbetrieben sind erhöhte Gehalte an dioxinähnlichen PCB (dl-PCB) festgestellt worden. Beide Betriebe seien vollständig gesperrt und sämtliche ausgelieferten Eier bereits zurückgerufen worden, teilte soeben das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in Hannover mit.

Wie das Ministerium weiter mitteilt, könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich belastete Eier noch beim Verbraucher befinden.Betroffen sind Eier mit den Erzeugercodes

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Die Verbraucher werden gebeten, Eier mit den genannten Codes in die Geschäfte zurückzubringen oder zu vernichten. Wo die Legehennenbetriebe angesiedelt sind und welche Vertriebswege die Betriebe nutzen, konnte leider nicht mehr in Erfahrung gebracht werden.

Die Aufnahme von dl-PCB (dioxinähnliche Polychlorierte Biphenyle) soll auf Grund der bestehenden langfristig toxischen Eigenschaften möglichst vermieden werden, teilte das Verbraucherschutzministerium heute mit. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr durch den Verzehr der belasteten Eier bestehe aber nicht. Unterdessen ermitteln die Behörden weiter, wie es zu der Dioxin-Belastung kommen konnte.

Bereits in der Woche vor Ostern war bekannt geworden, dass Eier eines Bio-Betriebes in Nordrhein-Westfalen (NRW) durch Dioxin belastet waren (LGheute berichtete). Da die Futtermittel dieses Betriebes von einem niedersächsischen Mischfuttermittelhersteller stammten, wurde die Landesregierung in Hannover um Aufklärung gebeten. In Niedersachsen waren die Eigenkontrollergebnisse des Futtermittelherstellers geprüft worden mit dem Ergebnis, dass Entwarnung gegeben werden konnte.

Allerdings war unklar geblieben, woher der konventionell arbeitende Direktvermarkter "AWO Ingenhammshof" Futter bezogen hat. Da es es sicher um Direktvermarkter mit Betriebsgrößen zwischen 120 bzw. 150 Legehennen handelt, schloss das Verbraucherschutzministerium in Hannover zu dem Zeitpunkt noch aus, dass von dort Eier in den Handel in Niedersachsen gelangt sein könnten.

Inwieweit es einen Zusammenhang zwischen den Vorkommnissen in NRW und den jetzt bekannt gewordenen Dioxin-Fällen in Niedersachsen gibt, konnte ebenfalls nicht mehr geklärt werden, da das Ministerium unmittelbar nach Veröffentlichung der Informationen nicht mehr erreichbar war.