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Ein neuer "Schlag ins Kontor"

Hannover kündigt Lieferverzögerungen bei Corona-Impfstoffdosen an

Hannover, 17.01.2021 - Die Hoffnung von Lüneburgs Landrat Jens Böther auf eine "baldige Verbesserung" der Corona-Impfsituation scheint sich wohl doch nicht so schnell zu bewahrheiten. Wie berichtet, hatte Böther erklärt, dass er nach den anfänglichen Schwierigkeiten bei den Impfstofflieferungen des Landes überzeugt sei, dass sich die Situation bald verbessern werde. Doch schon kurz darauf musste die Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann, die für die Lieferungen zuständig ist, erneute Probleme verkünden.  

"Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder haben heute Nachmittag die Nachricht erhalten, dass Deutschland und damit auch Niedersachsen in den nächsten Wochen weniger Impfstoff von BioNTech und Pfizer erhalten wird, als uns angekündigt war", ließ Reimann über ihr Ministerium verkünden. Das sei ein "echter Schlag ins Kontor".

Als Grund seien dem Ministerium Umstellungen im Produktionsprozess in einem Werk des Herstellers Pfizer genannt. Die Lieferung über rund 68.000 Impfdosen, die Niedersachsen für den 19. Januar erwarte, sei nach Angaben des Bundes und des Herstellers nicht betroffen und solle wie geplant eintreffen. Es werde aber erwartet, dass die Folgelieferungen in den nächsten Wochen kleiner ausfallen werden. "BioNTech/Pfizer konnte heute noch keine konkreten Angaben dazu machen, in welchem Umfang dies zu erwarten sei", hieß es vor zwei Tagen.

Schon die ursprünglich für Niedersachsen angekündigten rund 60.000 Impfdosen pro Woche seien zu knapp, um alle impfberechtigten Personen mit der höchsten Priorität in Niedersachsen zügig impfen zu können, doch "nun könnte es noch länger dauern", so Reimann. Die Impfstruktur mit 50 Impfzentren im ganzen Land seien leistungsfähig. So lange aber nicht zuverlässig und kontinuierlich Impfstoff geliefert werde, sei es nicht möglich, das Potential dieser Infrastruktur vollständig auszuschöpfen.

"Ich habe deshalb die klare Erwartungshaltung, dass sich die Stabilität der Lieferungen so schnell wie möglich verbessert", sagt Reimann. Jede kurzfristige Änderung der Impfstoffmenge habe ganz konkrete Auswirkungen auf die Lieferpläne und führ bei den Menschen, die "sehnlichst auf eine Impfung warten, zu Enttäuschung und in den Kommunen, die die Impfzentren betreiben, zu massiver Unsicherheit".