Stimmung in der regionalen Wirtschaft verbessert sich nur geringfügig
Lüneburg, 16.07.2025 - Die Stimmung im Land wird besser, das jedenfalls meint Bundeskanzler Friedrich Merz. Für die Wirtschaft hier in der Region scheint das aber noch nicht zu gelten. Das zeigt die Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) für das zweite Quartal 2025. Danach verharrt der Konjunkturklima-Indikator bei 94 Punkten, der vor allemn durch einen Einbruch bei den Aussichten im Großhandel geprägt wird.
Zwar liege der Wert zwei Punkte über dem Wert für ganz Niedersachsen, teilt die IHKLW mit, er liege aber weiterhin deutlich unter den 106 Punkten unmittelbar vor Beginn der Corona-Pandemie. Die Gründe für die verhaltene Stimmung sind weitgehend bekannt: "Die regionale Wirtschaft wird weiterhin durch hohe Energie- und Arbeitskosten, hohe Steuern und ausufernde Bürokratie ausgebremst und der Wachstumsmotor ist noch nicht angesprungen", sagt IHKLW-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. "Die Betriebe halten aus diesem Grund Investitionen zurück und warten ab. Zudem schwächelt die Nachfrage nach ihren Produkten im In- und Ausland."
Während sich die Stimmung der übrigen Wirtschaftsbereiche etwas aufhellt, ist der Großhandel die einzige Branche, deren Konjunkturklimaindex um 14 Punkte auf 72 Punkte zurückgegangen ist. "Im Großhandel drücken die schwache Inlandsnachfrage und die steigenden Arbeitskosten gewaltig auf die Stimmung, sodass sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen pessimistischer bewertet werden als noch im Frühjahr", sagt Zeinert.
In den übrigen Branchen verbessert sich das Konjunkturklima. Der Klimaindex der Dienstleistungsbranche legt am stärksten zu und verbessert sich um elf auf nun 98 Punkte, da insbesondere von den personenbezogenen Dienstleistern die aktuelle Geschäftslage deutlich positiver eingeschätzt wird als im Vorquartal. Auch der Indikatorwert des Einzelhandels steigt um fünf Punkte auf einen Wert von 90 Punkten. Die Industriebetriebe zeigen sich im Vergleich zum Vorquartal aufgrund rückläufiger Auftragseingänge zwar unzufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage, blicken aber weniger skeptisch auf das Geschäft in den kommenden zwölf Monaten. Deshalb verbessert sich der Konjunkturklimaindex der Industrie um vier Punkte auf nun 93 Punkte.
◼︎ Nur 15 Prozent der Unternehmen erwarten bessere Geschäfte
Die Entwicklung des IHK-Konjunkturklima-Indikators der Gesamtwirtschaft beruht laut IHKLW auf zwei Faktoren: Zum einen auf den Beurteilungen der aktuellen Geschäftslage und zum anderen auf den Geschäftsprognosen. In der aktuellen Konjunkturumfrage bezeichnen 24 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage als gut, 53 Prozent sehen sie als befriedigend an und 23 Prozent aller Unternehmen beurteilen ihre Situation als schlecht. Mit Skepsis blicken die Unternehmen auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten: Der Anteil der Betriebe, die meinen, ihr Geschäftsniveau halten zu können, beträgt 57 Prozent. Gleichzeitig rechnen 28 Prozent der befragten Unternehmen mit geschäftlichen Einbußen und nur 15 Prozent erwarten bessere Geschäfte – unterm Strich überwiegen damit die negativen Vorhersagen immer noch deutlich.
Für die Umfrage wurden im Juni und Juli 674 Betriebe aus den Landkreisen Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Celle um eine Einschätzung ihrer aktuellen und zukünftigen Wirtschaftslage gebeten.
Weil es überall Personalmangel gibt.
Ich habe zum Beispiel Stammkunden, die zuerst an der Reihe sind.