Hans-Joachim Boldt gibt Einblicke in und hinter das Geschehen am Timeloberg
Lüneburg, 20.08.2025 - Einige Male schon stand Lüneburg im Licht der Öffentlichkeit, am 4. Mai 1945 blickte sogar die Welt gespannt auf Lüneburg. An dem Tag unterzeichneten Vertreter der deutschen Wehrmacht auf dem Timeloberg bei Wendisch Evern die Teilkapitulation gegenüber den britischen Streitkräften unter Feldmarschall Bernard Montgomery: ein entscheidender Schritt zur Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa. Um dieses Ereignis geht es bei der "Sonntagsgeschichte" am 24. August im Museum Lüneburg mit dem Lüneburg-Kenner Hans-Joachim Boldt.
Dem Ereignis am 4. Mai 1945 ging noch ein anderes voraus: Tage zuvor wurde die Zeremonie auf dem Timeloberg in der Möllering-Villa im Lüneburger Stadtteil Häcklingen angebahnt. Dies und natürlich die Unterzeichnung in dem Zelt auf dem Timeloberg wurde damals von Fotografen und Kriegsberichterstatter in alle Welt getragen – und geriet später dennoch fast in Vergessenheit.
Einer, der diese Geschichte über Jahrzehnte hinweg begleitet, dokumentiert und mitgestaltet hat, ist der Kameramann Hans-Joachim Boldt. Ob die Spur der verschwundenen Gedenkplatte, der schleichende Verfall der Möllering-Villa oder die weltweite Berichterstattung über die Kapitulation – seit über 30 Jahren folgt Boldt den Spuren dieses historischen Moments.
In der Sonntagsgeschichte am 24. August führt Boldt persönlich durch die Ausstellung "Surrender 45 – Lüneburg im Fokus der Weltöffentlichkeit" und berichtet von erstaunlichen Zufällen, mühsamen Archivfunden und spannenden Begegnungen auf seiner ganz persönlichen Spurensuche.
Treffpunkt für die Sonntagsgeschichte ist um 15 Uhr das Foyer des Museum Lüneburg an der Willy-Brandt-Straße 1. Die Teilnahme ist mit einer Eintrittskarte für das Museum kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt für Kinder unter 18 Jahren und für Leuphana-Studenten ist kostenfrei.
◼︎ Die Ausstellung "Surrender 45 – Lüneburg im Fokus der Weltöffentlichkeit"
Die Ausstellung im Museum Lüneburg zeichnet den Verlauf der Kapitulationsgespräche nach und nutzt dazu Originalfotos und Filmaufnahmen, szenografische Inszenierungen lassen das historische Geschehen lebendig werden. Die mediale Inszenierung ist auch im Jahr 2025 noch überwältigend, und dass die Erinnerungskultur noch kein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte ist, zeigt die historische Überraschung im Gedenkjahr 2025: Die lange verschollene Bronzetafel vom Timeloberg – einst zentrales Element des britischen Kapitulationsdenkmals – ist zurück. 70 Jahre nach ihrem Verschwinden tauchte sie endlich in Lüneburg wieder auf. Die Tafel erinnert an die Teilkapitulation der Wehrmacht am 4. Mai 1945 gegenüber Feldmarschall Montgomery – ein Schlüsselmoment in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in Europa.
◼︎ Dazu auch auf LGheute:
- 04.05.2025: Die Kapitulation auf dem Timeloberg
- 02.05.2025: Als die Welt auf Lüneburg schaute