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Politik und Verwaltung

Ein Rauswurf und seine kuriosen Folgen

Die Grünen dürfen dem danken, den sie gerade rausgeworfen haben, tun sich bei der Nachbesetzung aber schwer

Hält noch die Zügel in der Grünen Stadtratsfraktion in der Hand: Ulrich Blanck. Ein Foto vom März 2021. Foto: LGheuteLüneburg, 25.01.2024 - Schon wieder ein Rauswurf? Die Frage poppt inzwischen ja unwillkürlich auf, wenn bei den Grünen mal wieder ein Wechsel in ihrer Fraktion ansteht. Ganz so krass kommt es am 1. Februar, wenn der Rat der Stadt zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt, nicht. Dieses Mal verlässt eine Grüne freiwillig die Fraktion. Das war kürzlich noch anders, nachdem Wolf von Nordheim zu viele kritische Fragen gestellt hatte und die Fraktion ihn daraufhin vor die Tür setzte. Pikant: Mit seinem Abschied sichert er der Fraktion, die ihn rauswarf, nun eine wichtige Stimme im Rat. Eine glorreiche Verabschiedung wird es wohl trotzdem nicht geben.

Wo war die Oberbürgermeisterin?

Claudia Kalisch war bei der Mega-Demo in Lüneburg nicht zu sehen

Auf der Rednerbühne suchte man Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch vergebens. Foto: LGheuteLüneburg, 24.01.2024 - Es gibt nicht viele Momente im Leben von Politikern, in denen sich zeigt, ob sie ihrer Aufgabe gerecht werden oder sogar Potential für mehr haben. Die Demonstration am vergangenen Wochenende in Lüneburg, bei der sich viele Tausend Menschen auf dem Markt vorm Rathaus versammelt hatten, um gegen Rassismus und die AfD zu protestieren, war so ein Moment. Viele Politiker waren gekommen, als Redner oder als Teilnehmer. Nur Lüneburgs Oberbürgermeisterin war nicht da.

Gemälde-Posse im Lüneburger Rathaus

Oberbürgermeisterin Kalisch drückt sich um Entscheidung beim Zwist mit Alt-OB Mädge zur "Ahnengalerie"

Die andere Seite des Rathauses: Hinter diesen Fenstern wird entschieden, was in Lüneburg geschieht – oder auch nicht. Foto: LGheuteLüneburg, 17.01.2024 - Hat die Stadt keine anderen Probleme? Diese Frage poppt unwillkürlich auf bei einer Posse, die derzeit das Lüneburger Rathaus bietet. Was die Chefetage dort aktuell umtreibt ist die Frage, wie und an welchem Ort im Rathaus ehemalige Oberbürgermeister der Stadt mit einem Bildnis geehrt werden sollen. Das Thema ist offenbar so brisant, dass darüber öffentlich nicht gesprochen, geschweige denn geschrieben werden darf. Das macht die Stadtverwaltung nun von sich aus und beklagt obendrein Unterstellungen, ohne diese aber zu benennen. Und nun stehen auch noch 10.000 Euro für ein Foto im Raum.

Es darf gepinkelt werden

Drei pfiffige Geschäftsleute beteiligen künftig die Stadt an ihren WC-Kosten

Neues Konzeot: In Lüneburg beteiligt sich künftig die Stadt an den WC-Kosten der Gastronomen. Foto: LGheuteLüneburg, 13.01.2024 - Wer Formulierungen wie "Innenstadtentwicklung" hört, denkt in der Regel an zuverlässige Busverbindungen, kostengünstiges Parken, längere Öffnungszeiten oder attraktive Marketingkonzepte. In Lüneburg ist man da bescheidener. Hier wird zwar seit einer gefühlten Ewigkeit an einem "Integrierten Stadtentwicklungskonzept " gearbeitet, das auch schon einiges an Haushaltsmitteln verschlungen hat, herausgekommen ist dabei bislang aber nichts. Umso stolzer ist man nun auf das gemeinsame Klo-Projekt mit der Lüneburger Gastronomie.

Wolf von Nordheim legt Mandat nieder

Grünen-Politiker zieht Konsequenz nach Rauswurf aus der Stadtratsfraktion, behält aber Kreistags-Mandat

Das Lüneburger Rathaus wird Wolf von Nordheim künftig nicht mehr als Ratsherr betreten. Foto: LGheuteLüneburg, 12.01.2024 - Grünen-Politiker Wolf von Nordheim legt zum 15. Januar sein Mandat im Lüneburger Stadtrat mit sofortiger Wirkung nieder. Er ziehe damit die Konsequenz aus den fachlichen Auseinandersetzungen um die Vorgänge bei der denkmalgeschützten Villa Heyn, die sein Ausscheiden aus der Fraktion zur Folge hatte, erklärte von Nordheim gegenüber LGheute. Die Parteiführung der Lüneburger Grünen äußerte sich verhalten zu dem Schritt. Einen Nachfolger von Nordheims im Stadtrat gibt es noch nicht.

Fahrstuhl fällt ein halbes Jahr aus

Aufzug am Bahnhof wird erneuert – Aufzug an der Ostseite weiter nutzbar

Am Ostbahnhof wird der Fahrstuhl an Gleis 1 erneuert. Foto: LGheuteLüneburg, 12.01.2024 - Zu erheblichen Einschränkungen kommt es ab Montag, 15. Januar, am Lüneburger Bahnhof. Die Deutsche Bahn lässt am Gleis 1 den Aufzug austauschen und erneuert in dem Zuge auch den Fahrstuhlschacht. Der Aufzug steht damit laut Bahn bis voraussichtlich Juli nicht zur Verfügung. Wer auf einen Aufzug angewiesen ist, sollte künftig den Bahnhof von der Ostseite aus ansteuern und den dortigen Aufzug als barrierefreien Zugang zu den Gleisen nutzen, teilte die Stadtverwaltung mit. 

Weiter Rätsel um die Villa Heyn

Wer wird künftiger Nutzer? Uni spricht von laufenden "Gesprächen", erwirbt selbst aber neue Immobilie – Baugenehmigung hinfällig?

Was wird aus der Villa Heyn? Bislang jedenfalls scheinen die Bauarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude zu ruhen. Foto: LGheute Lüneburg, 19.12.2023 - Ein abgerissener Wintergarten, ein halbfertiger Anbau und ein Bauherr ohne Mieter – so stellt sich aktuell die Situation um die Villa Heyn in Lüneburg dar. Das denkmalgeschützte Gebäude ist in die Diskussion geraten, seit bekannt wurde, dass die Genehmigung zum Abriss unzulässig war und die geplante Nutzung des Gebäudes durch die Leuphana fraglich geworden ist. Verfolgt die Universität gar andere Ziele? Der Erwerb einer Immobilie scheint darauf hinzudeuten. Auf die Villa könnten dann neue Probleme zukommen.

Ab ins Parkhaus

Verkehrs-Gutachter empfehlen drastische Veränderungen für die Lüneburger Innenstadt

Eines von mehreren Lüneburger Parkhäusern, die künftig mehr genutzt werden sollen. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 14.12.2023 - Hat Lüneburg ein Parkplatzproblem? Aus Sicht der Autofahrer, die in der Innenstadt einen freien Parkplatz suchen, durchaus. Aus Sicht der Stadt, die mehrere Parkhäuser betreibt, hingegen nicht. Rund 1.300 Parkhaus-Stellplätze stehen in der Innenstadt zur Verfügung, doch richtig genutzt werden sie kaum: Nur zur Hälfte sind sie tagsüber ausgelastet, abends und nachts nochmals deutlich weniger. Dies und anderes mehr will die Stadtverwaltung nun ändern.

Wohin driftet die Stadt?

Lüneburg versinkt in Schulden – Was unternimmt die Politik?

Stets zur Weihnachtszeit wird darüber befunden, mit wieviel Geld die Stadt im kommenden Jahr auskommen muss. Foto: LGheuteLüneburg, 13.12.2023 - Ein riesiger Berg Schulden und ein Haushaltsloch, das mit einem Minus von knapp 50 Millionen Euro Spitzenwerte erreicht – so stellt sich Lüneburgs Haushaltsentwurf für das kommende Jahr dar. Doch wer meint, aus dem Rathaus kommen nun drastische Sparvorschläge, um die desolate Haushaltslage wieder ins Lot zu bringen, sieht sich getäuscht. Und die Politik? Hier ist die Bereitschaft zum Sparen nur begrenzt da. Zum Teil sprudeln die Ideen fürs Geldausgeben sogar munter weiter. Die SPD steht dabei an oberster Stelle.

Der Bürgerrat soll's bringen

Neues Gremium soll Ratschläge zur Zukunft des Glockenhauses geben

Ein zentrales Gebäude der Stadtgeschicht: das Lüneburger Glockenhaus. Foto: LGheuteLüneburg, 03.12.2023 - Für die einen ist es gelebte Partizipation, für die anderen Etikettenschwindel und Aushöhlung der repräsentativen Demokratie. Beim Thema Bürgerrat scheiden sich die Geister. Lüneburg soll trotzdem einen bekommen, vorerst aber nur testweise. Beschäftigen soll er sich in einem ersten Anlauf mit dem Glockenhof. Die Einladungen für das Gremium sind jetzt an 600 ausgeloste Lüneburger versandt worden.