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Politik und Verwaltung

"Ein Jahr lang war Dunkelheit"

LGheute im Gespräch mit Ulrich Mädge über das Fernwärme-Desaster in Lüneburg und seinen Auftritt im Rat der Stadt

Ulrich Mädge ist nicht mit allem im Lüneburger Rathaus einverstanden. Foto: LGheuteLüneburg, 12.02.2024 - Es ist guter Brauch, nach dem Ausscheiden aus einem Amt das Tagesgeschäft dem Nachfolger zu überlassen. Dass Lüneburgs Alt-Oberbürgermeister Ulrich Mädge davon nun abwich und in der jüngsten Ratssitzung die Stadtverwaltung zum Teil hart anging, überraschte daher nicht wenige. Anlass war der anhaltende Ärger vieler Fernwärmekunden über die zum Teil drastisch gestiegenen Heizkostenabrechnungen. Im Gespräch mit LGheute erläutert Mädge, warum er dennoch in die Ratssitzung gekommen war. 

"Sind ja nur Senioren"

Bei der Veranstaltung zur Wahl des Seniorenbeirats muss die Stadtverwaltung viel Kritik einstecken

Rund 130 Senioren sind gestern in die Ritterakademie gekommen, als Wahlberechtigte oder als Kandidaten. Foto: LGheuteLüneburg, 08.02.2024 - Wenn von Senioren-Treffen die Rede ist, haben viele meist dies vor Augen: gemütlich plaudern bei Kaffee und Kuchen. So wird es sich wohl auch die Stadtverwaltung gedacht haben, als sie zur gestrigen Veranstaltung in die Ritterakademie einlud. Dort durften sich am Nachmittag die Kandidaten zur Delegiertenwahl für den künftigen Seniorenbeirat vorstellen. Zwar gab es auch Kaffee und Kuchen, ansonsten aber lief die Veranstaltung komplett aus dem Ruder – zum Glück für die anwesenden Senioren.

Frostige Atmosphäre beim Thema Fernwärme

Stadtverwaltung gibt bei explodierenden Heizkostenabrechnungen kein gutes Bild ab – Deutliche Kritik In ungewohnter Pose: Alt-Oberbürgermeister Ulrich Mädge am Bürger-Mikrofon in der Stadtrats-Sitzung. Foto: LGheutevon Alt-OB Mädge

Lüneburg, 02.02.2024 - Ratlos, hilflos und heillos zerstritten – so präsentierte sich gestern der Rat der Stadt bei einem Thema, das derzeit vor allem Mietern in Kaltenmoor und am Weißen Turm schlaflose Nächte bereitet. Es geht um drastisch gestiegene Heizkostenabrechnungen, von denen vor allem diejenigen betroffen sind, die am Fernwärmenetz der Avacon hängen. Vor allem SPD-Ratsmitglieder hakten bei einer erkennbar schlecht aufgestellten Stadtverwaltung nach. Mit von der Partie war auch Alt-Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Er nutzte die Bürger-Fragerunde, um der Stadtverwaltung die Leviten zu lesen.

"Bitte unterlassen Sie den Zwischenruf!"

Die Debatten im Rat der Stadt werden immer langweiliger – Kritik an Ratsvorsitzender Jule Grunau dafür lauter 

Die Ratsvorsitzende Jule Grunau (Grüne) schreitet ein, sobald eine Debatte Fahrt aufnimmt . Foto: LGheuteLüneburg, 31.01.2024 - Wer heute die Generaldebatte im Deutschen Bundestag verfolgt hat, wird manches beklagen können, ganz sicher aber keine langweilige Sitzung. Aber nicht nur rhetorisch brillante und manchmal auch scharfe Debattenbeiträge sorgen im Reichstag für spannende Auseinandersetzungen, auch die zahlreichen Zwischenrufe aus den Fraktionsreihen gehören dazu. Zeigen sie doch, ob bei den Abgeordneten ein Nerv getroffen wurde. Im Rat der Stadt ist man davon leider weit entfernt. 

Ab in die Kiste

Damit es schöner aussieht: Lüneburgs Innenstadt-Mülltonnen bekommen eine Einhausung

Mitarbeiter der AGL stellen jetzt die Einhausungen für die 240 Liter fassenden Mülltonnen in der Innenstadt auf. Foto: AGLLüneburg, 30.01.2024 - Übervolle Papierkörbe in der Lüneburger Innenstadt sind nicht schön, zeigen aber, dass die meisten Menschen die Dinge, die sie nicht mit sich tragen möchten, lieber dort hinein entsorgen als sie einfach irgendwo hinzuwerfen. Es zeigt aber auch, dass es von den Körben entweder nicht genug gibt oder sie zu selten geleert werden. Die Stadtverwaltung hat sich als Lösung für dieses Problem für eine dritte Variante entschieden: Die Papierkörbe werden durch Mülltonnen ersetzt. Und weil das nicht so nett aussieht, verschwinden sie nun in einer Einhausung.

Der Nächste bitte!

Dennis Lauterschlag ist Lüneburgs neuer Ordnungsamtsleiter

Dennis Lauterschlag ist neuer Leiter des Ordnungsamts. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 26.01.2024 - Lüneburg hat mal wieder einen neuen Ordnungsamtsleiter. Frisch angetreten ist dafür Dennis Lauterschlag. Der 38-Jährige folgt damit Matthias Dorn, der erst 2021 von Dahlenburg nach Lüneburg kam und mit Jahresbeginn 2024 als stellvertretender Bürgermeister nach Bleckede wechselte. Lauterschlag arbeitet seit 2016 bei der Stadt im Bereich Ordnung, zuletzt als stellvertretender Bereichsleiter.

Ein Rauswurf und seine kuriosen Folgen

Die Grünen dürfen dem danken, den sie gerade rausgeworfen haben, tun sich bei der Nachbesetzung aber schwer

Hält noch die Zügel in der Grünen Stadtratsfraktion in der Hand: Ulrich Blanck. Ein Foto vom März 2021. Foto: LGheuteLüneburg, 25.01.2024 - Schon wieder ein Rauswurf? Die Frage poppt inzwischen ja unwillkürlich auf, wenn bei den Grünen mal wieder ein Wechsel in ihrer Fraktion ansteht. Ganz so krass kommt es am 1. Februar, wenn der Rat der Stadt zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt, nicht. Dieses Mal verlässt eine Grüne freiwillig die Fraktion. Das war kürzlich noch anders, nachdem Wolf von Nordheim zu viele kritische Fragen gestellt hatte und die Fraktion ihn daraufhin vor die Tür setzte. Pikant: Mit seinem Abschied sichert er der Fraktion, die ihn rauswarf, nun eine wichtige Stimme im Rat. Eine glorreiche Verabschiedung wird es wohl trotzdem nicht geben.

Wo war die Oberbürgermeisterin?

Claudia Kalisch war bei der Mega-Demo in Lüneburg nicht zu sehen

Auf der Rednerbühne suchte man Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch vergebens. Foto: LGheuteLüneburg, 24.01.2024 - Es gibt nicht viele Momente im Leben von Politikern, in denen sich zeigt, ob sie ihrer Aufgabe gerecht werden oder sogar Potential für mehr haben. Die Demonstration am vergangenen Wochenende in Lüneburg, bei der sich viele Tausend Menschen auf dem Markt vorm Rathaus versammelt hatten, um gegen Rassismus und die AfD zu protestieren, war so ein Moment. Viele Politiker waren gekommen, als Redner oder als Teilnehmer. Nur Lüneburgs Oberbürgermeisterin war nicht da.

Gemälde-Posse im Lüneburger Rathaus

Oberbürgermeisterin Kalisch drückt sich um Entscheidung beim Zwist mit Alt-OB Mädge zur "Ahnengalerie"

Die andere Seite des Rathauses: Hinter diesen Fenstern wird entschieden, was in Lüneburg geschieht – oder auch nicht. Foto: LGheuteLüneburg, 17.01.2024 - Hat die Stadt keine anderen Probleme? Diese Frage poppt unwillkürlich auf bei einer Posse, die derzeit das Lüneburger Rathaus bietet. Was die Chefetage dort aktuell umtreibt ist die Frage, wie und an welchem Ort im Rathaus ehemalige Oberbürgermeister der Stadt mit einem Bildnis geehrt werden sollen. Das Thema ist offenbar so brisant, dass darüber öffentlich nicht gesprochen, geschweige denn geschrieben werden darf. Das macht die Stadtverwaltung nun von sich aus und beklagt obendrein Unterstellungen, ohne diese aber zu benennen. Und nun stehen auch noch 10.000 Euro für ein Foto im Raum.

Es darf gepinkelt werden

Drei pfiffige Geschäftsleute beteiligen künftig die Stadt an ihren WC-Kosten

Neues Konzeot: In Lüneburg beteiligt sich künftig die Stadt an den WC-Kosten der Gastronomen. Foto: LGheuteLüneburg, 13.01.2024 - Wer Formulierungen wie "Innenstadtentwicklung" hört, denkt in der Regel an zuverlässige Busverbindungen, kostengünstiges Parken, längere Öffnungszeiten oder attraktive Marketingkonzepte. In Lüneburg ist man da bescheidener. Hier wird zwar seit einer gefühlten Ewigkeit an einem "Integrierten Stadtentwicklungskonzept " gearbeitet, das auch schon einiges an Haushaltsmitteln verschlungen hat, herausgekommen ist dabei bislang aber nichts. Umso stolzer ist man nun auf das gemeinsame Klo-Projekt mit der Lüneburger Gastronomie.